Närrisch ist angesagt: Ein Land feiert den Fasching

Närrisch ist angesagt: Ein Land feiert den Fasching
In Niederösterreich nimmt man sich im Fasching kein Blatt vor den Mund. Und jede Narrengemeinde hat ihren eigenen „Schlachtruf“

Das Villacher Lei-Lei kennen viele, aus dem Fernsehen meist, dass man in Deutschland im Fasching vielerorts Helau sagt, dürfte auch bekannt sein. Aber haben Sie schon mal von He-He-Laa-Laa gehört? Heuer könnte das, vorausgesetzt man ist ein Faschingsfreund, schon passieren, denn dieser Narrenruf stammt aus Laa an der Thaya und das ist wiederum aktuell Niederösterreichs Landesnarrenhauptstadt. Eine Auszeichnung, die alljährlich neu vergeben wird.

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Närrische „Schlachtrufe“ gibt es viele. Auch jede der 36 Faschingsgilden in NÖ mit ihren rund 3.600 Mitgliedern hat einen eigenen. Manche sind dabei selbsterklärend. Wie He-He-Laa-Laa eben. Oder auch der Ruf der niederösterreichischen Faschingshochburg Mödling mit Mö-Mö oder jener von Bad Vöslau mit Vö-Vö oder auch Moos-Moos aus Moosbrunn. Anderswo wird auf tierische Laute gesetzt, wie etwa in Berndorf mit Brumm-Brumm oder mit Miau-Miau in Felixdorf. Die Guntramsdorfer, Spitzname „Krotnpracker“, sagen Qua-Qua.

Wahlspruch von Kaiser Friedrich III.

Manche Rufe sind rätselhafter. Wie etwa AEIOU-Uhu-Uhu-Uhu. Warum sich in Wiener Neustadt die Narren so grüßen lässt sich aber relativ leicht erklären. AEIOU war der Wahlspruch von Kaiser Friedrich III., der Habsburger wählte Wiener Neustadt im 15. Jahrhundert zu seiner Residenz.

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Ein Vogel namens Juppi

Und Uhu, weil die dortige Faschingsgilde die „Eulen“ sind. „Göd aus“ in Kottingbrunn wiederum soll sich auf die Finanzlage bei der Gründung der dortigen Gilde beziehen. Außergewöhnlich wird in Oberwaltersdorf gerufen. „Juppi-Juppi-Owado“ hat einen sagenhaften Vogel namens Juppi als Hintergrund. Warum man im Weinort Gumpoldskirchen Prost-Prost ruft, braucht wohl keine Erklärung.

Groß gefeiert

Im Fasching wird aber nicht nur gerufen, sondern natürlich auch ordentlich gefeiert. Mehr als ein Drittel der Österreicherinnen und Österreicher besuchen laut Studie von Handelsverband und MindTake Research einen Ball oder ein Gschnas. Der österreichische Einzelhandel darf sich durch den Fasching über knapp 30 Millionen Euro Mehrumsatz freuen.

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Närrisch ist angesagt: Ein Land feiert den Fasching

40.000 Besucher in Mödling

Närrisch geht es auch bei den Faschingsumzügen zu. Der größte mit bis zu 40.000 Besuchern findet am 11. Februar wieder in Mödling statt. Wer aktiv als Umzugsteilnehmer mitmachen möchte, kann sich noch bis 6. Februar melden (www.mfv.at). Noch dazu wird heuer das „kunterbunte 55. Jahr“ zelebriert, denn seit 1969 wird hier groß gefeiert.

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Am Faschingssamstag, 10. Februar, geht der Faschingsumzug in Tulln über die Bühne. Auch hier ist eine Teilnahme noch möglich (www.tulln.at).

Legendär ist auch der Lichtenwörther Faschingsumzug. Rund 10.000 Besucher werden am 11. Februar erwartet. Ebenfalls am Faschingssonntag wird in Kottingbrunn der Faschingsumzug durchgeführt.

Erstmals nach einigen Jahren Pause gibt es auch wieder in Baden einen Faschingsrummel. und zwar am 13. Februar am Hauptplatz.

Mehr Infos: www.fasching-noe.at

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