Nach Mendlingtal-Unglück: Einige Waldwege werden gesperrt

Totholz wird künftig nicht mehr aus der Forstheide abtransportiert
Amstetten: Sicherheitsmaßnahme im Wanderparadies Forstheide, wo künftig ökologisch gewirtschaftet wird

Der im Vorjahr noch von der alten Stadtregierung angekaufte Freizeitwald Forstheide muss nun von der Stadt Amstetten punkto Sicherheit und ökologischer Bewirtschaftung neu organisiert werden. Der Tod einer von einem Baum getroffenen Vierjährigen vor drei Wochen im Mendlingtal mahnte die Amstettener Verantwortlichen für das 209 Hektar große Naturareal zudem zur Eile.

„Es gibt eine Unzahl von Wegen in der Forstheide. In Kooperation mit der Bevölkerung werden wird etliche davon auflassen“, kündigt der Grüne Vizebürgermeister Dominic Hörlezeder an. Es sei schlichtweg nicht möglich, auf allen Wegen die gesetzlichen Sicherheitsvorschriften zu erfüllen. Seit der Vorwoche habe man präventiv einige der Waldpfade für Erholungssuchende gesperrt. Die Stadt schreibt zudem ein professionelles Konzept für ein Waldmanagement aus. „Darin wird ein Plan erstellt, wie die Forstheide ohne wirtschaftliche Nutzung, rein ökologisch betreut werden kann“, schildert Hörlezeder, der für das Konzept eine mittlere fünfstellige Summe reservieren lässt. In der Praxis werden die städtischen Forstarbeiter angehalten, sowohl stehendes als auch liegendes Totholz und gefällte Bäume liegen zu lassen.

Punkto Sicherheit hofft man auch in Amstetten auf eine baldige Gesetzesnovelle, die Haftungsfragen für Waldnutzer mehr in Richtung Eigenverantwortung verschiebt. Der Ausflugswald wurde im Vorjahr, noch von der rot-grünen Stadtregierung in einem Überraschungscoup um 3,9 Millionen Euro gekauft.

Nach Mendlingtal-Unglück: Einige Waldwege werden gesperrt

Bürgermeister Christian Haberhauer (li.)  und Vize Dominic Hörlezeder (Mi.) mit Vertretern der BI Rettet die Forstheide

Bürgerinitiative

Über viele Jahre kämpfte die Bürgerinitiative "Rettet die Forstheide" um den Erhalt der "grünen Lunge" der Stadt Amstetten. Letztendlich wurde dser Druck so groß, dass die Stadt das Erholungsgebiet vom Eigentümer Matthias Hatschek kaufte. Bei einem Treffen mit Stadtvize Hörlezeder und Bürgermeister Christian Haberhauer, ÖVP, kam es nun zu einem konstruktiven Austausch mit Vertretern der Initiative. "Wir sind uns einig, dass die Forstheide als Naturraum erhalten werden soll. Damit einher geht auch der Artenschutz. Es ist uns auch sehr bewusst, wie wichtig die Forstheide als beliebtes Naherholungsgebiet der Amstettener Bevölkerung ist", bekannte Haberhauer. Über den Entschluss, die klassische forstwirtschaftliche Nutzung des Waldes in Hinkunft nicht mehr in Betracht zu ziehen, gab es ein gemeinsames Commitment.

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