Polizei schützt Kirchen, fahndet nach Täter

Polizeischutz , Beamte der Stadtpolizei amstetten Johann Hellinger (l.) , Felix Promber
Nach den Brandanschlägen auf drei Kirchen dauert die Fahndung an.

Auch am Stephanitag waren in Amstetten Polizeistreifen während der Festtagsmessen vor den Kirchen im Stadtgebiet postiert. Ein untrügliches Zeichen, dass die Exekutive jenen Brandstifter, der am Sonntag in drei Kirchen Feuer gelegt hat, noch nicht geschnappt hat.

Auch jener junge Mann, der zur Tatzeit vor zwei Schauplätzen gesehen wurde, konnte trotz eines Phantombildes nicht gefunden werden. Wie berichtet, wurde für die Ergreifung des Täters eine Prämie von 5000 Euro ausgelobt.

Seit dem Heiligen Abend überwacht die Polizei die drei betroffenen Kirchen. „Bisher ist nichts vorgefallen, ich glaube auch, dass nichts passieren wird“, sagt Johann Hellinger von der Amstettener Stadtpolizei. Sogar Polizisten in Zivil haben sich unter die Besucher der Messen gemischt, erzählt Hellinger.

Polizei schützt Kirchen, fahndet nach Täter
APA10756684-2 - 24122012 - AMSTETTEN - ÖSTERREICH: ZU APA-TEXT CI - Ein Phantombild zeigt den möglichen Verdächtigen der am Sonntag, 23. Dezember 2012, in drei Kirchen der niederösterreichischen Bezirksstadt Amstetten die Brandanschläge verübt haben dürfte. Zeugen gaben an, einen möglichen Verdächtigen im Nahbereich der Stadtpfarrkirche und der Herz Jesu-Kirche gesehen zu haben. Der Mann soll 20 bis 25 Jahre alt, etwa 1,75 Meter groß und von sportlicher Statur sein. Er habe einen betrunkenen Eindruck gemacht. Die weitere Personsbeschreibung: Dünklere, kurze Haare, bekleidet u.a. mit einer schwarzen Daunenjacke, Skaterjean und weißen Turnschuhen. Kriminalisten haben die Ermittlungen aufgenommen. Für Hinweise, die zur Ausforschung des Täters oder der Täter führen, sind 5.000 Euro Belohnung ausgesetzt. +++ UM VERÖFFENTLICHUNG IM SINNE DER SICHERHEITSPOLIZEI UND STRAFRECHTSPFLEGE WIRD ERSUCHT +++ WIR WEISEN AUSDRÜCKLICH DARAUF HIN, DASS EINE VERWENDUNG DES BILDES AUS MEDIEN- UND/ODER URHEBERRECHTLICHEN GRÜNDEN AUSSCHLIESSLICH IM ZUSAMMENHANG MIT DEM ANGEFÜHRTEN ZWECK ERFOLGEN DARF - VOLLSTÄNDIGE COPYRIGHTNENNUNG VERPFLICHTEND +++ APA-FOTO: POLIZEI
Auf das Kirchenvolk wirkt die Präsenz beruhigend. „Ich glaube nicht, dass die Polizei nötig ist. Aber es gibt doch Sicherheit“, sagte eine Passantin, die verspätet in die 8.30-Uhr-Messe eilte.

In der Stadtpfarrkirche bemühte sich Pfarrer Peter Bösendorfer, ein so friedlichen Weihnachtsfest wie möglich zu gestalten. Auch ein Brandstifter könne nicht der Pfarre den Weihnachtsfrieden nehmen, sagte Bösendorfer bei der Mette am Heiligen Abend.

Im benachbarten Kloster der Franziskaner-Schulschwestern verlief der Heilige Abend anders. Aus der durch den Brand beschädigten historischen Klosterkirche wurden verkohlte Einrichtungsgegenstände und Sitzbänke ausgeräumt.

Brandgeruch statt Weihrauch und der Lärm des Räumungstrupps statt festlicher Weihnachtsliedern waren in der idyllischen Kirche zu hören. Die Messen des Ordens wurden in die Stadtpfarrkirche verlegt. Generaloberin Franziska Bruckner rechnet mit einer halbjährigen Sperre des Gotteshauses.

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