Polizisten sicherten Christmetten
Ein so normales und ruhiges Weihnachtsfest wie nur möglich. Das wünschen sich Priester und Gläubige in Amstetten, wo es am vierten Adventsonntag zu Brandanschlägen in drei Kirchen gekommen war. Die Fahndung der Kriminalisten nach dem Täter lief auch am Heiligen Abend auf Hochtouren. Wie berichtet, wurde eine Prämie von 5000 Euro für Hinweise zur Überführung der Brandstifter ausgelobt.
Neben Kriminalisten von Bundes- und Landeskriminalamt wurden in Amstetten auch zusätzliche Polizisten in den Dienst gerufen. Große Hoffnungen setzen die Fahnder in ein Phantombild, das noch am Sonntagabend veröffentlicht worden war. Drei Zeugen hatten den etwa 25-jährigen Mann vor den Bränden jeweils bei der Stadtpfarrkirche und bei der Herz- Jesu-Kirche gesehen. „Es gibt erste Hinweise, die werden sofort überprüft“, sagt Chef-Brandermittler Erich Rosenbaum.
Die Suche nach dem Verdächtigen, der einen alkoholisierten Eindruck gemacht haben soll, werde auch heute und am Stephanitag fortgesetzt, versicherte Rosenbaum. Wenngleich in alle Richtungen ermittelt wird, sei die Annahme, dass ein durch Alkohol oder Drogen illuminierter Einzeltäter zugeschlagen hat, eine Hauptstoßrichtung. Rosenbaum berichtete auch, dass unauffällige Polizeipatrouillen die gestrigen Christmetten in Amstettener Kirchen überwacht haben. Die Gotteshäuser, die außerhalb der Messzeiten jetzt vorsichtshalber zugesperrt sind, werden generell von Polizeistreifen besonders im Auge behalten.
Keine Messfeiern wird es auf längere Zeit in der Klosterkirche der Franziskaner-Schulschwestern geben. Sonntagfrüh hatten die Nonnen noch ihr Morgengebet in der Kirche abgehalten. Zwei Stunden später hörte Schwester Romana ein lautes Krachen aus der Kirche und entdeckte den Vollbrand der Einrichtung.
Millionenschaden
Noch am Sonntag wurde auch das wahre schockierende Schadensausmaß durch das Feuer im linken Seitenschiff ersichtlich. Die Polizei spricht mittlerweile von einem Millionenschaden. Ein historischer Beichtstuhl, alte Kirchenbänke aber auch Kunstgegenstände und Wandgemälde wurden vernichtet. Das gesamte Innere der schmucken Amstettener Kirche ist von einer dicken Rußschicht bedeckt.
Trotz der Katastrophe und des Schocks waren die Schwestern um Generaloberin Franziska froh, dass der Brand noch rechtzeitig entdeckt worden war. Direkt an die Kirche sind das Kloster und der Schulkomplex des Ordens angebaut. Ein Übergreifen der Flammen hätte zu einem Inferno führen können.
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