Mit bunten Buttons, Fantasieorden und einer Piratenbinde verziert, hatte der Chef der Liste „Farblose Unabhängige Formierte Uniformierte“ (FUFU) am Montag die Montur der US-Marines übergestreift. Aus gutem Grund. Denn die am Tag der Gemeinderatswahl gewählte alte Bundesheer-Uniform könnte noch Zores bescheren. „Angeblich hat man im Rathaus über mich nachgefragt. Es war eine Offiziersuniform aus den 1970-Jahren“, so Dowalil. Nicht das Kleidungsstück an sich, sondern die Dienstgradspiegel am Revers dürften Uniformwächter stutzig gemacht haben. Die Disziplinarbehörde überprüfe den Auftritt des Stadtpolitikers, wird aus dem Verteidigungsministerium bestätigt.
Bei ihm seien noch keine Ermittler vorstellig geworden, sagt der Stadtrat. Ein Blick ins Internet genügt, um zu wissen, dass Dowalil über seinen nicht ganz legalen Uniformkult Bescheid weiß. FUFU wurde als „Protestkunstprojekt“ zur Zeit des Hypes der Piratenparteien gegründet. „Ich sehe die Sache gelassen. Ich trage die Uniformen ohnehin nur mehr selten. Wer mich kennt weiß, dass ich helfe, wo ich kann. Ich habe ein Patenkind in Somalia, vorige Woche habe ich um 500 Euro Medikamente für die Ukraine gekauft“, so Dowalil. Die Uniform sieht er als Mahnung gegen Krieg. Denn: „Krieg ist immer irgendwo.“
Im Zivilberuf als Planer für das Gesundheitswesen tätig, will Dowalil als Stadtpolitiker nach fünf Jahren als oppositioneller Baustadtrat nun als Mitregierender in Waidhofen viel „positive Energie“ umsetzen. Barrierefreiheit, Bodenschutz und Klimamaßnahmen bei Neubauten und Gewerbebetrieben sind die Hauptthemen der vier FUFU-Gemeinderäte.
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