Lichtenwörth statt Favoriten: Ankerbrots G'staubter Wecken "Made in NÖ"

Lichtenwörth statt Favoriten: Ankerbrots G'staubter Wecken "Made in NÖ"
Großbäckerei Anker hat für 65 Millionen Euro neuen Standort in Niederösterreich errichtet. Am Mittwoch fand die Eröffnung statt.

133 Jahre lang war der überdimensionale Anker in Wien-Favoriten Symbol für das resche Frühstückssemmerl, das mürbe Kipferl und vor allem für Brot – vom berühmten G’staubten Wecken bis zum Vollkorn-Kraftlackl.

Nun wird in der Geschichte des größten Bäckereifilialisten des Landes ein neues Kapitel aufgeschlagen. Ankerbrot hat seine Produktion und den Stammsitz nach langer Überlegung von der Bundeshauptstadt ins niederösterreichische Lichtenwörth bei Wiener Neustadt verlegt, wo Mittwochabend ein großer Festakt zur offiziellen Eröffnung der Großbäckerei gefeiert wurde.

Lichtenwörth statt Favoriten: Ankerbrots G'staubter Wecken "Made in NÖ"

Der Weg zur fertigen Handsemmel

Lichtenwörth statt Favoriten: Ankerbrots G'staubter Wecken "Made in NÖ"

Wichtige Zutat: Mehl aus Lichtenwörth

Lichtenwörth statt Favoriten: Ankerbrots G'staubter Wecken "Made in NÖ"

(v.l.) Walter Kager, Geschäftsführer Ankerbrot; Manuel Zusag, Bürgermeister Lichtenwörth; Johanna Mikl-Leitner, NÖ-Landeshauptfrau; Johannes Ruisz, Ankerbrot Produktion; Erhard F. Grossnigg, Gründer und Eigentümer Ankerbrot Muttergesellschaft Austro Holding 

Lichtenwörth statt Favoriten: Ankerbrots G'staubter Wecken "Made in NÖ"

Die fertigen Wecken

Lichtenwörth statt Favoriten: Ankerbrots G'staubter Wecken "Made in NÖ"

Der Festakt und die feierliche Eröffnung

50 Prozent weniger Energie

65 Millionen Euro sind in den neuen Standort geflossen, 30 Millionen davon in energieeffiziente Öfen und neueste Anlagentechnik. Das ermöglicht, dass für das Backen des Anker-Brotes im neuen Werk um 50 Prozent weniger Energie verbraucht wird, weiß Geschäftsführer Walter Karger.

100 Anker-Filialen, Supermärkte und Gastronomie

Der neue Betriebsmodus ermöglicht es, dass 38.000 Tonnen Kipferl, Handsemmerl, Brote etc. pro Jahr das Werk in Lichtenwörth verlassen – hergestellt für über 100 Anker-Filialen, Supermärkte sowie Gastronomie und Hotels. Der "hybride Betrieb" kombiniert die gewerbliche und industrielle Fertigung sowohl bei Brot und Gebäck, als auch bei Mehlspeisen.

Beim Backprozess der handwerklichen Linie wird in Wagenöfen (ähnlich wie in Supermärkten) gebacken, für die großen industriellen Herstellungsmengen wurde ein 86 Tonnen schwerer Etagenofen in einem Stück angeliefert.

Region als Gewinner

Man habe sich die Übersiedelung nach über 130 Jahren nach Niederösterreich nicht leicht gemacht, "aber zukunftsorientiert geplant und Innovation und Tradition kombiniert“, erklärt Karger.

Dass NÖ bei der Standortwahl das Rennen gemacht hat, freut besonders Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und den Lichtenwörther Bürgermeister Manuel Zusag (beide ÖVP). Es sei nicht nur für den Wirtschaftsstandort, sondern besonders für die Region ein "großer Gewinn“ – besonders durch 150 neue Arbeitsplätze.

"Die Krisen der letzten Jahre haben gezeigt, wie wichtig es ist, produzierende Betriebe im eigenen Land zu haben, vor allem in Schlüsselbranchen wie der Lebensmittelindustrie“, sagt Mikl-Leitner.

20.000 Tonnen Mehl aus dem Ort

Synergieeffekte gäbe es auch genug. Die Lichtenwörther Herzig-Mühle ist als Traditionsbetrieb bereits der wichtigste Lieferant für mindestens 20.000 Tonnen österreichisches Mehl, das pro Jahr bei Ankerbrot benötigt wird. "Mit der Entscheidung, Mehl aus Lichtenwörth zu verwenden, werden nicht nur unsere örtlichen Landwirte unterstützt, sondern es wird auch die Wichtigkeit von regionalen Partnerschaften und nachhaltiger Produktion betont“, sagt Zusag.

Für eine mögliche Erweiterung der Großbäckerei wurden im Zuge des Neubaus weitere 30.000 Quadratmeter Grundstücksfläche angekauft, heißt es bei Anker.

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