Land stellt Dienstauto-Flotte komplett auf E-Autos um
Ist die Corona-Pandemie überwunden, werden wohl die Nachteile des Klimawandels wieder verstärkt in die Schlagzeilen zurückkehren. Der in Niederösterreich beschlossene Klima- und Energiefahrplan soll dagegen halten und die für 2030 festgelegten internationalen Klimaziele gewährleisten. Ein 353 Maßnahmen umfassendes erstes Programmpaket für die Jahre bis 2025 wurde nun präsentiert.
Sollen in NÖ bis 2030 die Treibhausgase um 36 Prozent reduziert, die Sonnenstromproduktion verzehnfacht und die Windkraftnutzung verdoppelt werden, so geht es in den kommenden Jahren gleich sehr ambitioniert zur Sache. Das Land will Vorbild sein, Bewusstsein für den Klimaschutz schaffen und Maßnahmen fördern. Bis 2035 soll die gesamte nö. Landesverwaltung klimaneutral agieren, kündigte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) an.
Deswegen werden bis 2025 Ölheizungen aus allen Landesgebäuden verbannt. Wo es möglich ist, wird auch Gas ersetzt. Zur Ausstattung der Landesobjekte mit Fotovoltaik-Anlagen sollen Beschattungs- und Begrünungsmaßnahmen im Sommer Energie für Kühlaggregate einsparen.
Eine komplette Umrüstung ist für den Fuhrpark des Landes geplant. Bis 2022 werden Elektroautos Standard; bis 2027 soll es keine Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren im Landesdienst geben, kündigte Mikl-Leitner an. Einsatzfahrzeuge sind allerdings ausgenommen. Derzeit beträgt der E-Auto-Anteil in der Landesflotte 20 Prozent.
Öffentlicher Verkehr
Im Kampf gegen schädliche Luftemissionen kommt dem Ausbau des öffentlichen Verkehrs eine Hauptrolle zu. Mikl-Leitner verwies auf das erst kürzlich angekündigte 1,35 Milliarden Euro schwere Ausbaupaket im Wald- und Weinviertel. Generell möchte man Anrufsammeltaxis, Rufbusse und das Car-Sharing noch mehr fördern.
LH-Stellverteter Stephan Pernkopf berichtete, dass das lang erwartete Bundesgesetz für den Ausbau erneuerbarer Energie im Februar in Kraft treten soll. Damit werden in NÖ sofort Projekte für sauberen Strom um 550 Millionen Euro, die sich in der Pipeline befinden, aktiviert. Das wäre ein Schub für die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt.
Weil der wichtige Maßnahmenplan bis 2025 am Dienstag sehr kurzfristig in der Landesregierungssitzung vorgelegt wurde, kam von LH-Stellvertreter Franz Schnabl (SPÖ) zu Kritik. Dem Klima- und Energieplan bis 2030 hatte die SPÖ im Vorjahr aber zugestimmt.
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