Strom aus Fotovoltaik verzehnfachen, aber Boden schonen
In den Programmen der neuen Bundesregierung, aber auch der EU-Kommission findet sich der Klimaschutz ganz vorne. In diesem Sog wollen das Land Niederösterreich und die Gemeinden mit einem Bündel von Maßnahmen ihre Vorreiterrolle weiter ausbauen, kündigte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) an. Die Verdoppelung der Windkraft und die Verzehnfachung der Fotovoltaikanlagen sind dabei Vorhaben um das Ziel, die Treibhausemissionen um 36 Prozent zu reduzieren, zu erreichen.Die Gemeinden nannten Mikl-Leitner und ihr Vize Stephan Pernkopf (ÖVP) als die wichtigsten und verlässlichsten Partner am Weg zu Energiewende. Und diese bekundeten zuletzt eindeutig ihren Willen zu Wende, denn seit dem Herbst haben sich weitere 50 Kommunen den Regeln der Klimabündnis-Gemeinden unterworfen. Bereits 400 von 573 Gemeinden in NÖ würden damit die stärkste Klimabündnisregion Europas bilden, berichtete Pernkopf. Entsprechend dem NÖ Klima- und Energiefahrplan befinden sich in NÖ 230 konkrete Maßnahmen in Umsetzung.
Ein „ganz großes Vorbild“ seien die Gemeinden beim Einsatz von erneuerbarer Energie sowie beim Energiesparen, lobte Mikl-Leitner. Im Projekt „Energie-Spar-Gemeinden“ wurden durch die Umrüstung auf LED-Technik in den Ortsbeleuchtungen schon 173.000 Lichtpunkte ersetzt. „Das entspricht der Strecke von St. Pölten bis zum Nordkap“, verglich sie.
Einsparungen
Die finanzielle Einsparung betrage mittlerweile rund sechs Millionen Euro pro Jahr. Im Rahmen der Aktion wurden auch 240 Fotovoltaik-Anlagen installiert und 100 Gebäude an Biomasse-Nahwärmeanlagen angeschlossen worden. Seit 2012 wurden in Summe 1.100 Projekte mit Investitionen von 130 Millionen Euro umgesetzt. Heuer werden vom Land drei Millionen Euro für diesen Bereich aufgebracht.
Bei der Verzehnfachung der Fotovoltaikanlagen im Land gelte es besondere Hürden zu nehmen, schilderten Gemeindebundpräsident Alfred Riedl und Energiereferent Pernkopf. Den Flächenbedarf für die neuen PV-Kollektoren schätzte Riedl auf 10.000 bis 15.000 Hektar. Es sei daher wichtig, dass nicht wertvoller Agrargrund dafür geopfert wird. Dächer, Hausfassaden und versiegelte Flächen sollen vorrangig genutzt werden. In NÖ wird geprüft, ob ähnliche Regelungen wie die Zonenbeschränkung bei der Windenergie möglich sind. Vorrangig müsse der Bund aber mit einem Ausbaugesetz für dieAnlagen ein Regulativ schaffen, sagte Pernkopf.
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