Land NÖ reduziert Impfangebote und stellt Gemeindeteststraßen ein

Mangels Nachfrage wird das Impfangebot reduziert
LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf mit Corona infiziert, bislang nur 200 Novax-Impfungen in NÖ, große Unsicherheit um längst fällige Bundesvorgaben.

Viele Fragen, zum Vollzug der Covid-19-Impfpflicht sowie der künftigen Teststrategie oder auch, ob und wie das Contact-Tracing weitergeführt werden soll, wurden nach der Corona-Lagebesprechung Montagfrüh im Niederösterreichischen Landhaus laut in Richtung Bundespolitik laut. Bei dem Treffen wichtiger Verantwortungsträger war LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) per Video-Schaltung dabei, weil der selbst am Wochenende einen positiven Corona-Test abgegeben hatte.

Land NÖ reduziert Impfangebote und stellt Gemeindeteststraßen ein

Präsentation der Ergebnisse nach der Lagebesprechung: LR Königsberger-Ludwig, Gemeindebundpräs. Johannes Pressl, LGA-Vorstand Konrad Klamminger, Landessanitätisdirektorin Irmgard Lechner

Pernkopf sei geimpft und habe keine Symptome, berichtete ein Sprecher aus seinem Büro. Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) schilderte die momentan schwierge Situation rund um die Corona-Maßnahmen. Just zum Zeitpunkt des Falls fast aller 3-G-Kontrollen und dem Wechsel zum dritten Gesundheitsminister mitten in der Pandemie seien noch dazu rund um höchste Infektionszahlen viele Fragen der unmittelbaren Zukunft offen. „Wir wissen nicht, ob die Impfpflicht jetzt tatsächlich so umzusetzen ist, wie das im Nationalrat beschlossen worden ist. Noch immer fehlt die Verordnung“, verwies Königsberger-Ludwig auf den 15. März, ab dem Nichtgeimpfte eigentlich mit Strafen rechnen müssten.

1.500 im Contact-Tracing

Vor allem in NÖ, wo das Contact-Tracing bislang flächendeckend während der gesamten Pandemiezeit durchgezogen worden ist, stelle sich nun die Frage, ob diese personalintensive Arbeit weitergeführt werden müsse. „Einerseits haben wir offene Diskotheken ohne Eintrittskontrolle, anderseits sind in Niederösterreich allein im Contact-Tracing 1.500 Menschen beschäftigt“, so die Gesundheitslandesrätin.

Land NÖ reduziert Impfangebote und stellt Gemeindeteststraßen ein

Impfbus-Angebot wird reduziert

Beschlossen wurde in der Besprechung im Beisein von NÖ Gemeindebundpräsident Johannes Pressl, dass mit 31. März die Antigen-Teststraßen in den Gemeinden eingestellt werden. Die Finanzierung über das Zweckzuschussgesetz des Bundes läuft nämlich mit 31. März aus. Im Gegenzug fuhr Notruf 144 mit dem heutigen Montag  das Selbsttestportal www.selbsttestung.at wieder hoch. „Alle die Testzertifikate, vielleicht für Spitalsbesuche oder in Pflege- und Betreuungszentren brauchen, können das über den registrierten Selbsttest daheim tun“, sagt Königsberger-Ludwig.

Impfbusse

Beibehalten wird weiterhin das behördliche PCR-Testsystem. Zurückgefahren wird jedoch mangels Interesse aus der Bevölkerung der Einsatz der Impfbusse. Ab 16. März wird in NÖ vorerst statt drei nur mehr einer eingesetzt. Auch die Impfstraßen des Landes werden von zehn auf neun reduziert. Die Öffnungszeiten verkürzen sich.

Künftig sind sie Mittwoch Donnerstag und Freitag  am Nachmittag und an Samstagen am Vormittag offen. Enttäuscht sind die Landesverantwortlichen über die Inanspruchnahme des neuen „Totimpfstoffs Novovax“. Zwar hätten noch im Dezember über 10.000 Niederösterreicher eine Inanspruchnahme vorangemeldet, tatsächlich seinen bislang aber nur 200 Impfungen verabreicht worden, berichtete Notruf NÖ-Chef Christof Chwojka.

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Selbsttestpalttform wird in NÖ wieder hochgefahren

Trotz Infektionszahlen auf höchstem Niveau (Montag wurden 5.813 Neuinfektion in NÖ gemeldet) seien die Belagszahlen auf den Intensivstationen mit 23 bis 27 Patienten stabil, berichtete Markus Klamminger, Vorstand der Landesgesundheitsagentur. Das sollte laut Simulationsforscher Niki Popper auch so bleiben.

Er rechne für die nächste Woche mit 450 bis 490 Spitalspatienten in NÖ, so Klamminger. Diese Belastung sei von den Fällen her bewältigbar, Probleme gebe es allerdings, weil beim Spitalspersonal in NÖ derzeit selbst 1.103  Mitarbeiter aufgrund einer Infektion oder eines Quarantänebescheids ausfallen. In den Pflegeheimen sind es 282 Personen. Die Belastung für das arbeitende Personal, sei deshalb weiterhin enorm, so Klamminger. 

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