Die Arche Noah für Tiere ist selbst in Not

Die Arche Noah für Tiere ist selbst in Not
Nach 20 Jahren Engagement ist das tierische Refugium in Wolfsgraben vom Aus bedroht.

Eigentlich wollte Gabriele Wodak nur einen Spaziergang mit ihrem Hund unternehmen, als sie in Wolfsgraben in Niederösterreich eine Entdeckung machte, die ihr Leben verändern sollte. Sie stand plötzlich vor einem verfallenen Tierpark, in dem Ponys, Esel, Waschbären, Wölfe, Füchse, Rotwild, Wildpferde, Rinder und Katzen vor sich hin vegetierten. „Es war schrecklich, einer der größten Tierschutzskandale des Landes“, erinnert sich Wodak.

Mehr als 20 Jahre später ist Wodak selbst Besitzerin des Tierparks. Sie hat mithilfe von Helmut Pechlaner, dem ehemaligen Direktor des Tiergartens Schönbrunn, einen Gnadenhof eröffnet, obwohl sie dieses Wort nicht gerne in den Mund nimmt. „Ich sage immer, dass es sich um ein Refugium für aufgegebene Tiere handelt.“

Es tut sich jedenfalls einiges auf der Arche Noah im Wienerwald. Pferde, Esel, Waschbären, Affen und Schweine werden hier umsorgt, die 60-Jährige wird dabei von ehrenamtlichen Helfern unterstützt. „Es ist eine wunderschöne, aber auch sehr herausfordernde Arbeit.“

Jährliche Kosten: 100.000 Euro

Das Problem: Der Gnadenhof ist sehr kostenintensiv. Bis zu 100.000 Euro müssen Jahr für Jahr in die Betreuung der Schützlinge investiert werden; das Futter und der Erhalt der Infrastruktur frisst viel Geld. Die Corona-Pandemie hat die Situation nochmals verschärft. „In den vergangenen zwei Jahren konnten keine Veranstaltungen stattfinden, manche Unterstützer haben ihren Job verloren. Die Lage ist schwierig, weil wir ja dringend auf Spenden angewiesen sind. Ohne Hilfe können wir so nicht mehr weitermachen“, erzählt Wodak.

Die Arche Noah für Tiere ist selbst in Not

Waschbär und Co. finden im Wienerwald ein Refugium, doch ohne Spenden ist der Fortbestand ungewiss.

Zu sehen und zu erleben gibt es für die Besucher in Wolfsgraben mehr als genug. Ein Highlight ist der Poitou-Esel Frederic, den Wodak vor einigen Jahren von der Schlachtbank rettete. Weil es Frederic schon immer geliebt hatte, mit Ästen zu spielen, wurden irgendwann auf die Äste Pinsel montiert. Seitdem male der Esel „mit großer Begeisterung“, so die 60-Jährige. Es gab bereits Ausstellungen, einige Exemplare wurden sogar bei Auktionen verkauft.

Jetzt bereitet sich Wodak auf den Frühling vor, denn auf dem Areal des Gnadenhofs befindet sich auch eine Wildtierstation, wo nach dem Winter immer Hochbetrieb herrscht.

Helfen kann man einerseits per Spende: AT52 3266 7000 0041 8053; es besteht aber auch die Möglichkeit einer Patenschaft. Infos unter: tierpark-wolfsgraben.at

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