Dem Wiener Becken geht das Wasser aus

Der Anemonensee in Wiener Neustadt ist fast ausgetrocknet
Das Grundwasser der Mitterndorfer Senke ist auf dem niedrigsten Stand seit Jahrzehnten. Damit sie nicht völlig austrocknen, müssen Seen ausgebaggert werden.

Der Traum vom Wohnen am Wasser: Etliche Mieter und Häuslbauer haben sich im Wiener Becken diesen Wunsch erfüllt und ihren Lebensmittelpunkt an einen der vielen Bade- und Grundwasserseen von Wiener Neustadt (NÖ) bis ins Nordburgenland verlegt. Vom Blick aufs idyllische, blaue Nass ist aber nicht viel übrig geblieben. Denn eines der größten Grundwasserreservoirs Europas, die Mitterndorfer Senke, ist auf ein Rekordtief gesunken. Seit 1970 war der Wasserstand nicht derart niedrig.

In Wiener Neustadt ist der Grundwasserpegel von 268 Meter über Adria im Jahr 2008 um mehr als elf Meter auf 257 Meter ü.  A. gefallen. Die Grundwasserseen gleichen einer Schotterwüste.

Teures Schicksal

Um ein komplettes Austrocknen zu verhindern, greift man in Wiener Neustadt seit Mittwoch zu einer drastischen Maßnahme. Die Erste gemeinnützige Wohnungsgesellschaft (EGW) besitzt das Areal am Anemonensee mit mehreren Hundert Wohnungen rund ums Wasser. Um ein komplettes Austrocknen zu verhindern, hat die Wasserrechtsbehörde des Landes Niederösterreich das Ausbaggern des Sees per Bescheid vorgeschrieben. Auch anderen Seen in der Umgebung droht dasselbe, teure Schicksal.

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