Warum Naturschützer den Neusiedler See austrocknen lassen wollen

Der Wasserstand des Neusiedler Sees steuert auf seinen tiefsten Wert seit 1965 zu (siehe Zusatzbericht unten). Dieser besorgniserregend niedrige Pegelstand befeuert jetzt erneut die Debatte um Sinn oder Unsinn einer Wasserzuleitung in den Steppensee.
Die Landesregierung und Ungarn arbeiten bereits daran. Aus einem ungarischen Nebenarm der Donau könnten 4,5 Kubikmeter Wasser pro Sekunde in den seichten Neusiedler See gepumpt werden. Zur Veranschaulichung: Um den Wasserstand des Sees um einen Zentimeter zu erhöhen, braucht es rund drei Millionen Kubikmeter Wasser.
Debatte um Salzgehalt
Bei den Plänen beruft sich die Landesregierung auf ein gewässerökologisches Gutachten, das ergeben habe, dass Donau-Wasser für die Zuleitung in den Neusiedler See geeignet sei. Umweltschutz-Organisationen laufen jedoch gegen die künstliche Wasserzufuhr Sturm. Das Hauptargument dabei: Das Wasser im Neusiedler See ist leicht salzhaltig, das Donauwasser nicht – was das Gleichgewicht des Ökosystems in Wanken bringen könnte, so die Befürchtung.
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