Ohne Winter-Nass kein Sommer am Neusiedler See

Das Wasser im Neusiedler See ist Lebensgrundlage – für Vögel ebenso wie für den Tourismus.
Bleiben die Niederschläge weiterhin aus, droht dem Neusiedler See der Tiefststand.

Der Neusiedler See ist ja bekanntlich eine eher seichte Angelegenheit. Nicht unbedingt, was Flora und Fauna am Steppensee anbelangt und schon gar nicht hinsichtlich des Freizeitangebots. Wohl aber in Sachen Wassertiefe. Die steuert nach den bisher recht niederschlagsarmen Herbst- und Wintermonaten nämlich auf einen neuen historischen Tiefststand zu.

Mit exakt 115,21 Meter über Adria lag der Wasserstand am Donnerstag nur mehr fünf Zentimeter über dem historischen Mindestwert (seit 1965, Anm.). Und im Vergleich zum Vorjahr fehlen dem Neusiedler See sogar satte 21 Zentimeter, auf den langjährigen Durchschnitt sind es noch einmal um zehn Zentimeter mehr.

Warum gerade die Wintermonate so wichtig für den Wasserhaushalt sind? Weil zu dieser Zeit die Speicher aufgefüllt werden. Wird es wärmer, übersteigt die Verdunstung den Zufluss, der zum Großteil in Form von Niederschlägen kommt, bei Weitem. Deshalb plant die Landesregierung gemeinsam mit Ungarn eine Wasserzuleitung aus einem ungarischen Arm der Donau.

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