Kulturreform: „Amstetten muss Grafenegg werden“

Sommermusical soll als Aushängeschild der Kultur Amstettens besser vermarktet werden
Neue Gesellschaft soll Angebot besser koordinieren und vermarkten. Mehr Bürgerservice im Sozial- und Umweltbereich. Schwarz-blaue Stadtregierung krempelt das Rathaus um

Den letztendlich erfolgreichen Slogan im Gemeinderatswahlkampf, „Amstetten muss besser werden“, will ÖVP-Bürgermeister Christian Haberhauer jetzt auch mit einer großen Umstrukturierung in der Rathausadministration verwirklichen. Geht es nach der schwarz-grünen Stadtregierung, kommt es in vielen Rathausabteilungen zum großen Sesselrücken. Vorrangig angegangen wird der Umbau in den Sparten Soziales und Umwelt, Kultur und Tourismus sowie im Bildungsbereich.

Ein Mehrwert für die Bürger und die Nutzung brachliegender Ressourcen stünden dabei im Vordergrund, begründen die Stadtpolitiker die Reform.

Die größten Umschichtungen betreffen allerdings den Kulturbereich, wo die ausgelagerten Amstettener Veranstaltungsbetriebe (AVB) mit ihrem Flaggschiff Sommermusical und die städtische Kulturabteilung in einer neuen Gesellschaft fusioniert werden. „Amstetten muss Grafenegg werden“, formuliert Haberhauer seine Ansprüche forsch. Das vielfältige und hochwertige Kulturangebot müsse besser koordiniert und vor allem auch touristisch vermarktet werden. Das zur Marke gewordene Sommermusical mit den meist über 10.000 Besuchern wurde über die NÖ Landeswerbung und den Mostvierteltourismus viel zu wenig angeboten, deshalb strebt Haberhauer künftig Kooperationen an.

Mehr als früher muss das kulturelle Geschehen in den Ortsteilen miteinbezogen werden, kündigt Kulturstadtrat Stefan Jandl (ÖVP) an. Er will zudem das Festival „Ars Femina“ und die Kulturwochen „massiv aufwerten“. Einbezogen ins Kulturmanagement werden alle Veranstaltungslokale, wie die neue Eventhalle „Wirkstatt“ in Hausmening oder auch private, wie das „mozArt“ und die Remise im Bahnhofsviertel.

Landesausstellung

Kulturreform: „Amstetten  muss Grafenegg werden“

Tragen die Umstrukturierung im Rathaus: v.l. Kulturstadtrat Stefan Jandl, Bürgermeister Christian Haberhauer, Bildungsstadträtin Doris Koch, Vizebürgermeister Dominic Hörlezeder

Als touristisches Aushängeschild will man das über 1.000 Jahre alte Schloss Ulmerfeld forcieren, kündigte Haberhauer an. Im Hinblick auf die Bewerbung für die Landesausstellung 2026 werde man das Schloss in Stellung bringen. Ebenfalls großes Potenzial hätten zudem der Radtourismus an der Moststraße oder Sportereignisse, wie Staats- oder Europameisterschaften. Personell wird es für die Bildung der neuen „Super-Gesellschaft“ zu Umschichtungen im Rathauses und bei der AVB kommen, kündigte Haberhauer an.

Kulturreform: „Amstetten  muss Grafenegg werden“

Schloss Ulmerfeld wird als touristisches Magnet für die Landesausstellung 2026 in Stellung gebracht

Einen massiven Umbau nimmt auch der Grüne Vizebürgermeister Dominic Hörlezeder in seinem Verantwortungsbereich vor. Die Leistungen Soziales und Wohnen werden künftig für die Bürger in „On-Stop-Shop“ abrufbar. In diese Abteilung integriert er auch die Themen Umwelt, Energie und Nachhaltigkeit. Für alle Ansuchen aus diesen Bereichen wird das Bürgerservice die Anlaufstelle. Hörlezeder: „Das wäre unter der früheren SPÖ-Führung nicht möglich gewesen“.

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