Krimi in der Wachau: „Idyllische Orte“ im Dunkeln
„Dazu ein Marillenknödel. Mit der Gabel in den hellgelben gezuckerten Teil stechen und die Marille freischaufeln“, heißt es schon auf der ersten Seite des neuen Buches „Wenn die Alpen Trauer tragen“ von Isabella Archan. Und man weiß recht schnell: Der Krimi spielt in der Wachau.
Die in Graz geborene Autorin, die in Köln lebt, verlegte schon die Handlung des Vorgängerwerks nach Österreich. Nun hat es die Protagonistin „Mördermitzi“ ausgerechnet nach Krems verschlagen.
Mordgeschichten
Archan selbst kennt die Region von vielen Besuchen gut: „Mit Familie oder mit Freunden – wir waren immer wieder in der Wachau und haben auch Urlaub dort gemacht.“ Als sie die Geschichte zum neuen Buch plante und entscheiden musste, wo die Handlung stattfindet, kam sie schnell auf die Kulturlandschaft zwischen Melk und Krems. „Ich habe überlegt, wo hat es mir gefallen und wo sind idyllische Orte, die durch Mordgeschichten ins Dunkle gezogen werden. Dann ist mir die Wachau eingefallen.“
Gespür für den Ort
Archan verbringt zu Recherchezwecken auch immer Zeit an den Orten, an denen die Hauptstränge des Krimis spielen sollen. „Also war ich ein Wochenende in Melk und Krems. Ich finde es wichtig, dass man ein Gespür für den Ort kriegt und die Atmosphäre aufsaugt“, erzählt die Autorin. Geschrieben hat sie das Buch, in dem eine Pensionistin ermordet wird und zwei Frauen zu ermitteln beginnen, zu Hause in Köln am Balkon und in ihrem Arbeitszimmer.
Der Marillenknödel ist nicht die einzige Speise, die im Buch vorkommt. Kulinarik spielt für Archan eine große Rolle. „Ich bin selber ein Genussmensch und gerade das Genießerische drückt oft eine Region aus“, sagt Archan, die als Schauspielerin auch auf Theaterbühnen oder im Kölner Tatort zu sehen ist. Daher ist im Buch ein Marillenknödel-Rezept. „Mir schreiben dann die Leser oft, wenn sie es gerade nachgekocht haben“, sagt Archan begeistert.
Comedy und Theater
Die Lesungen, die momentan nicht stattfinden können, versucht sie, alle später nachzuholen. Vor allem die sogenannten „Mords-Theater-Lesungen“, die sich großer Beliebtheit erfreuen: „Das ist halb Theater, halb Comedy und die Figuren aus dem Buch werden vorgestellt. Da kann ich auch die Schauspielerei ausleben“.
Momentan schreibt die Autorin an einer Fortsetzung mit Mitzi in der Hauptrolle, möchte aber noch nicht zu viel verraten, „aber die Wachau kommt wieder vor“.
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