Ökostrom und Wärme aus der Region für Kremser Umland

Ökostrom und Wärme aus der Region für Kremser Umland
30 Millionen Euro werden in den Bau eines neuen Biomassheizkraftwerks in Krems gesteckt. 2023 soll es in Betrieb gehen.

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Regionales Waldhackgut soll Dank eines neuen Biomasseheizkraftwerks ab 2023 das Kremser Umland mit Wärme und Ökostrom versorgen. Bereits im Frühjahr fiel der Startschuss für den Bau des EVN-Projekts im östlichen Industriegebiet der Donaustadt - nun machten sich Vertreter der Regional- und Landespolitik vor Kurzem ein erstes Bild von der Baustelle. 

Bis 2030 nur Energie aus Kremser Bezirk

Die Biomasse-Anlage in Krems sei laut Aussendung des Landes NÖ ein Projekt, auf das die EVN, wie auch die Stadtgemeinde Krems länger warten mussten, als gedacht. Obwohl das Projekt "von einem breiten überparteilichen Konsens getragen und der Genehmigungsprozess 2015 ohne einen einzigen Einspruch abgeschlossen wurde, musste das Projekt über fünf Jahre auf Mittel aus der Ökostromförderung warten", heißt es.

„Krems hat sich ein ehrgeiziges energiepolitisches Ziel gesetzt: Bis zum Jahr 2030 wollen wir rechnerisch unabhängig von Energieproduzenten außerhalb des Bezirks werden, das heißt es soll jene Energie in unserer Stadt selbst erzeugt werden, die wir im Schnitt täglich brauchen", sagte der Kremser Bürgermeister Reinhard Resch (SPÖ). "Das geplante Biomasseheizkraftwerk ist dafür ein unverzichtbarer Meilenstein, weil es uns Strom und Wärme aus erneuerbaren Quellen zur Verfügung stellen kann. Und es gilt, keine Zeit zu verlieren.“

Ökostrom und Wärme aus der Region für Kremser Umland

Der Kremser Bürgermeister Reinhard Resch SPÖ), Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) und EVN-Vorstandssprecher Stefan Szyszkowitz bei der Baustellenbegehung in Krems.

Auch die zum Lokalaugenschein gekommene Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) betonte die Notwendigkeit regionaler, sauberer und ökologischer Energieversorgung aus heimischen Ressourcen: „Bereits jetzt werden fast 40 Prozent der Haushalte der Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher mit der sauberen Wärme aus Biomasse, wie Hackschnitzel, versorgt. Das Biomasseheizkraftwerk Krems unterstützt uns beim Ausstieg aus dem Öl und beim Ausbau der Erneuerbaren Energien, mit deren Hilfe wir seit 2015 100 Prozent des Strombedarfes in Niederösterreich decken können.“

30 Millionen Euro

Der Einsatz erneuerbarer Energien seit laut EVN insbesondere im Wärmebereich seit vielen Jahren von großer Bedeutung. So würden bereits heute mit Partnern aus der Landwirtschaft und der Sägeindustrie rund 70 Biomasseanlagen in ganz Niederösterreich betrieben. Etwa zwei Drittel der gelieferten kommunalen Fernwärme wird aus Biomasse erzeugt. Auch in Krems orte EVN-Vorstandssprecher Stefan Szyszkowitz starke Nachfrage nach Naturwärme: "Mit dem modernen Biomasseheizkraftwerk können wir diesen Bedarf aus nachhaltigen Rohstoffen aus der Region decken und auch das immer noch anfallende Schadholz verwerten", so der Sprecher.

In Betrieb soll die neue Anlage dann mit Anfang 2023 gehen. Insgesamt wird Ökostrom für umgerechnet 15.000 Haushalte und Naturwärme für umgerechnet bis zu 30.000 Haushalte geliefert, die CO²-Einsparung belaufe sich auf rund 25.000 Tonnen pro Jahr. 30 Millionen Euro werden investiert. Die regionale Wertschöpfung durch Biomasse (inkl. Schadholz) aus der Region beläuft sich auf jährlich mehr als vier Millionen Euro.

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