Mentoringprogramm: Suche nach dem großen Bruder
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Welchen Unterschied ein paar Stunden im Leben von Kindern ausmachen können, zeigt das Mentorenprogramm Big Brothers Big Sisters (BBBS). Der gemeinnützige Verein bietet Mentoring für Kinder und Jugendliche an. Neue Freiwillige, die Zeit mit Mädchen und Burschen verbringen wollen, werden nun in Krems gesucht.
Erwachsene nehmen sich bei dem Programm normalerweise für ihren „Bruder“ oder ihre „Schwester“ ungefähr einmal in der Woche Zeit, um etwas gemeinsam zu unternehmen. Einer davon ist der Kremser Klaus Hofmann, der seit einem Jahr für Marcel da ist.
„Er hat mentale Probleme und auch gewisse Schwierigkeiten in der Schule“, sagt Hofmann über den Neunjährigen. „Ich habe schon länger etwas gesucht, wo ich was zurückgeben kann. Als Kind habe ich mir selber immer einen großen Bruder gewünscht.“ So war das Programm die perfekte Lösung für den Kremser. „Mir macht das unheimlich Spaß.“ Das trifft offenbar auch auf Marcel zu. Er hat erst vor Kurzem darum gebeten, dass das Mentorenduo weiter miteinander Zeit verbringen darf.
Gemeinsame Treffen
In Krems unternehmen die Mentoren von BBBS auch öfter etwas gemeinsam mit den Kindern. Vom Schwimmen bis zum Wandern ist alles möglich, solange es den Kleinen Freude macht.
Wer sich für die Aufgabe interessiert, soll laut Hofmann eine hohe Frustrationstoleranz und Kinder wirklich gerne haben. „Ich habe auch nicht die Ambitionen, die Verhaltensweisen zu ändern. Worum es mir geht ist, Freude zu bereiten und ihn ein bisschen aus dem normalen Trott rauszuholen.“
„Als Mentorin oder Mentor werden Erfahrungen mit jungen Menschen gesammelt und eine soziale Kompetenz entwickelt. Ein professionelles Team aus PsychologInnen begleitet die Freiwilligenarbeit“, heißt es dazu von BBBS. Näheres gibt es beim Online-Infoabend am Mittwoch, 18. August, um 17.30 Uhr. www.bigbrothers-bigsisters.at
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