Initiative: Hilfe für Kinder, die Angehörige pflegen

Initiative: Hilfe für Kinder, die Angehörige pflegen
Gudrun Kalchhauser setzt sich mit "Young Carers" für Kinder und Jugendliche ein, die Pflegetätigkeiten ausüben.

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Es ist die 12-Jährige, die ihrer Mutter jede Nacht vom Bett in den Rollstuhl und ins Badezimmer hilft. Der Volksschulbub, der seine jüngeren Geschwister in den Kindergarten bringt, weil der Vater es selbst aus gesundheitlichen Gründen nicht tun kann. Das Mädchen, das im Unterricht einschläft, weil es daheim den Haushalt machen muss und sich dazwischen um ihre Mama sorgt, die unter Depressionen leidet.

Dabei handelt es sich um „Young Carers", also Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren, welche selbstverantwortlich signifikante Pflegetätigkeiten übernehmen, die in der Regel nur von Erwachsenen durchgeführt oder mit Erwachsenen assoziiert werden. Um diese Kinder zu unterstützen, hat Gudrun Kalchhauser die Initiative „Young Carers“ über das Rote Kreuz ins Leben gerufen.

Man wolle auf das Phänomen aufmerksam machen und im Gesundheitswesen darauf sensibilisieren, sagt die Kremserin: „Es gibt in diesem Zusammenhang Menschen, die mit einer Situation überfordert sind, weil Krankheit nicht anfragt, wann es gerade passt, in das Leben eines Menschen zu treten. Krankheit ist da und Menschen müssen über Nacht damit umgehen lernen.“

Es sei wichtig, „Young Carers“ wahrzunehmen und zu sehen, dass es sie gibt, dass sie um uns herum sind. „Die Sensibilisierung der Bevölkerung für dieses Thema ist Voraussetzung für einen guten Umgang“, ist Kalchhauser überzeugt. 

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