Gastro nach der Krise: Worauf man sich in Krems freuen kann
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Viele Monate ist es her, dass der letzte Kaffee, das letzte Bier oder das letzte Menü in den Kremser Gaststätten konsumiert worden ist. Obwohl die Türen der Restaurants und Cafés seither für Gäste geschlossen sind, waren die Wirte von Krems aber nicht untätig.
Neue Gestaltung
So hat sich vor allem im Außenbereich des Stadtcafé Ulrichs am Kremser Südtirolerplatz einiges getan. "An und für sich war die Neugestaltung unserer Terrasse schon seit Längerem geplant, im Lockdown haben wir uns jetzt aber dafür Zeit genommen", erzählt Besitzer Siggi Wagner. Nun können sich Gäste im Sommer über eine fixe Beschattung und einen Windschutz freuen. Außerdem wurde die Fassade auf Vordermann gebracht.
Doch auch im Inneren des Traditionscafés hat sich einiges getan, auch wenn es nicht auf den ersten Blick auffällt. "Unser Schank- und Küchenbereich wurde technisch adaptiert", so Wagner. Aufgrund der Bauarbeiten gibt es momentan auch keine Takeaway-Angebote. "Wir befinden uns gerade im Endspurt des Umbaus, nach dem Lockdown wollen wir wieder Fahrt aufnehmen", sagt der Besitzer.
Neue Standorte
Gastronom Harald Schindlegger hat die Krise ebenso genutzt. Neben dem neuen Lieferservice „harrytogo“ bietet der Kremser Poldi im Glas (Selbstgekochtes im Glas für Zuhause) an. Das sei ohne Corona nicht passiert, sagt er optimistisch.
Außerdem will er ab der kommenden Saison zwei neue Lokale betreiben. Sie sollen durch unterschiedliche kulinarische Angebote bestechen.
Das ehemalige „Café Stadtpark“ soll ab sofort "Marie im Park" heißen. Die Innenfläche ist klein, daher wird er die Kundschaft vor allem auf der Terrasse mit Blick auf den Park bewirten. Es soll auch möglich sein, sich ein Picknick mitzunehmen. Kulinarisch setzt er auf das italienische Gericht Pinsa, eine Art italienische Focaccia.
Das zweite Lokal, das Schindlegger ab heuer betreibt, ist die Filmbar beim Kino im Kesselhaus. Öffnen soll diese aber erst, wenn auch Kinos wieder ihre Pforten öffnen dürfen. Beim Konzept bleibt der Gastronom noch ein wenig verhalten. Zum Essen will er dort vor allem das japanische Nudelgericht Ramen anbieten. "Auch eine gute Bowl wird es geben, weil wir im Schmid's (eines von Schindleggers Lokalen in Krems; Anm.) merken, dass das ein riesen Thema ist", sagt der Kremser.
Neues Lokal
Otto Raimitz wurde während der Lockdowns ebenso kreativ. Zusätzlich zu seinen Kremser Lokalen "Wellen.Spiel" und "Genuss.Spiel" will er mit seiner neusten Eröffnung nun die Kremser Altstadt "bespielen". In der ehemaligen Filiale der Kremser Bank in der Unteren Landstraße 3 soll mit dem "Markt.Spiel" nach dem Lockdown ein neuer Dreh- und Angelpunkt der innerstädtischen Gastronomieszene eröffnen.
Eigentlich hätte das Lokal bereits im Sommer des Vorjahres den Betrieb aufnehmen sollen, aber: "Die Lockdowns kamen uns dazwischen", wie Raimitz erklärt. "Die Schließung brachte aber nicht nur Schlechtes mit sich. So hatten wir genug Zeit für die Detail-Planung des Lokals."
Im ehemaligen Tresorraum der Bankfiliale entstand so eine für Gäste komplett einsehbare Küche. Was sich dort tut, können die Gäste gemütlich im ganzen "Markt.Spiel" per Liveübertragung auf einem riesigen Bildschirm über der Schank verfolgen. Von kuscheligen Ecken, wie dem Herren- und dem Damenplatzerl, bishin zur luftigen Galerie, von der aus man das gesamte Lokal überblicken kann, soll sich jeder im neuen "Spiel" wohlfühlen.
Erste Blicke in das neue Raimitz "Spiel"
Ein großer Bildschirm ermöglicht Live-Einblicke in die Küche
Das Damenplatzerl
Das Herrnplatzerl
Das WC wurde barrierefrei gestaltet
Und mit Handtüchern wird auf Nachhaltigkeit geachtet
Die Galerie wurde neu in das Gebäude integriert
und bietet viele zusätzliche Sitzplätze
Die Küche fand im ehemaligen Tresorraum Platz
Im Angebot wird es lokale Weine und Mehlspeisen geben
"Mit diesem Lokal wollen wir die Altstadt sieben Tage die Woche bespielen", erklärt Raimitz das Konzept. Gestartet wird morgens um 7.30 Uhr mit Frühstücksangeboten. Vor allem Mittags, wenn es in der Pause schnell gehen muss, bietet das "Markt.Spiel" einen speziellen Service: "Steht das Essen nicht innerhalb von fünf Minuten auf dem Tisch, geht es auf uns", verspricht der Chef.
Viele Angebote gibt es aber auch zum Mitnehmen. Auch für Schülerinnen und Schüler hat sich Raimitz etwas Besonderes überlegt: "Eltern können mit eigenen Münzen die Garantie erwerben, dass ihr Kind ein gescheites Mittagessen bekommt."
Italien an der Donau
Bevor Raimitz am Abend zum feinen Dinner einlädt, soll die Terrasse am ehemaligen Marktplatz zum Verweilen einladen. Bei der Gestaltung ließ sich der Gastronom vom Piazza-Flair Italiens inspirieren: "Die Wohnzimmer der Italiener sind ihre Plätze. Genauso soll man von unserer Terrasse das Leben in der Stadt genießen", so Raimitz. Neben 120 Plätzen im Inneren des Lokales, können hier noch weitere 75 Gäste Platz nehmen.
Über die Eröffnung in der Kremser Innenstadt ist die Freude beim Betreiber persönlich sehr groß: "Mir liegt meine Heimatstadt sehr am Herzen. Als ich per Zufall von dieser traumhaften Location erfahren haben, war neben der Kremser Bank auch die Politik und die Beamten von meiner Idee begeistert", freut sich Raimitz über viel Zuspruch.
Zudem bringt der neue Standort noch 30 bis 35 neue Arbeitsplätze. Seine insgesamt 170 Mitarbeiter schätzt Raimitz sehr: "Meine Lokale können nur durch meine Angestellten so viel Erfolg haben."
Neues Angebot
Seit vergangenen Freitag gibt es in Krems auch für Eisliebhaber ein neues Angebot. Nur ein paar Türen von ihrer Traditionskonditorei entfernt versüßt der Familienbetrieb Raimitz von nun an mit der "Eisbiene" am Bahnhofsplatz den Frühling.
Von "wohlbekannte Standards bis hin zu Special-Sorten, wie die Bienenkönigin oder Blumenwiese", soll das Angebot laut Aussendung reichen. Auch Veganer sollen hier fündig werden.
"Mit dem neuen Lokal der Familie, zeigt Sabine Raimitz, wie man fast 140 Jahre altes Konditorhandwerk mit modernem Eisgenuss verbindet", verspricht man vonseiten der Lokalbetreiber.
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