FH-Begründer und Kunstfreund: Trauer um Altbürgermeister in Krems

FH-Begründer und Kunstfreund: Trauer um Altbürgermeister in Krems
In den 90er-Jahren prägte Erich Grabner Krems als Bürgermeister. Nun ist er im Alter von 94 Jahren verstorben.

Sechs Jahre lang, von 1990 bis 1996, führte Erich Grabner als Bürgermeister die Geschicke der Stadt Krems. Nun ist er am 29. November im Alter von 94 Jahren verstorben. 

Doch schon lange bevor er das höchste Amt der in Krems innehatte, engagierte er sich für seine Heimatstadt. Bereits ab 1957 wirkte er für die ÖVP im Gemeinderat mit, in den 70er-Jahren als Ortsvertreter von Rehberg. Später betreute der weitgereiste Geschäftsführer der Wachauer Messe und technische Konsulent zehn Jahre lang das Baureferat.

40 Jahre im Gemeinderat

Ab 1990 war er Aufsichtsratsvorsitzender der Wohnbaugesellschaft GEDESAG, Gemeindewasserverbandes GAV, Obmann des Zentrums für praktische Altstadtsanierung und Ortsbildpflege (ZPAO) und des Vereins zur Förderung der Erneuerung von Krems, des Kunstvereines Krems und Kuratoren-Mitglied der NÖ Landesakademie für Wissenschaft und Forschung und mehr.

Im selben Jahr wurde er am 6. März auch zum Bürgermeister gewählt. Dieses Amt bekleidete Grabner bis zum 25. Juni 1996, ein Jahr darauf wurde er zum Ehrenbürger der Stadt Krems ernannt. 

„Visionäres Denken und großes Verantwortungsbewusstsein zeichneten Bürgermeister a.D. Erich Grabner aus. Er stellte die Weichen für die Bildungs- und Kulturstadt Krems. Es gäbe keine Fachhochschule, auch die Kunsthalle wurde unter seinen Fittichen gegründet und er legte Grundsteine für die großen Festivals. In seiner Ära trieb er auch die Wirtschaft mit vielen Projekten voran. Besonders schätzte ich sein soziales Engagement und seine konsensorientierte Sachlichkeit. Erich Grabner war eine prägende Persönlichkeit und ein großartiger Mensch“, sagte der amtierende Bürgermeister Reinhard Resch (SPÖ) in seinem Nachruf.

"Befürworter der ersten Stunde"

Groß ist Grabners Wirken, entsprechend auch die Trauer in der IMC Fachhochschule Krems. „Wenn es Erich Grabner nicht gegeben hätte, gäbe es unsere FH nicht“, erklärte der IMC-Aufsichtsratsvorsitzende Heinz Boyer. Der damalige Bürgermeister brachte mit Boyer 1994 das erste englischsprachige FH-Tourismusstudium in Österreich auf Kurs.

Die Entwicklungen des Bildungsstandortes habe er auch bis ins hohe Alter immer noch mitverfolgt, hieß es von der FH. „Er war Mitstreiter und Befürworter der ersten Stunde und hat uns in den Anfangsjahren großartig unterstützt. Wir werden uns stets an sein Wirken erinnern“, so Mitgründer Boyer.

"Ermöglicher und Kunstliebhaber"

Auch für die Kunstmeile Krems war Erich Grabner "Initiator, Ermöglicher und Kunstliebhaber". Mit ihm verliere "die Kunst eine Persönlichkeit, die sich stets mit großem persönlichen Engagement für die Kunst und Künstlerinnen einsetzte", hieß es in einer Aussendung.

Als Gründungsobmann hob er den Verein der Freunde der Kunstmeile Krems aus der Taufe, bis zuletzt blieb er als treuer Besucher der Kunstmeile Krems treu und nahm bei zahlreichen Ausstellungseröffnungen und Veranstaltungen teil. 

„Die Kunstmeile Krems verneigt sich vor Erich Grabner. Ihm gebührt großer Dank, dass sich durch seine Unterstützung die Kunstmeile Krems zu einem Standort mit überregionaler Stahlkraft entwickeln und sich Krems als Kulturstadt einen Namen machen konnte. Wir werden Erich Grabner in bester Erinnerung behalten und seine Begeisterung für die Kunst weitertragen", sprachen die Institutionen der Kunstmeile gemeinsam ihr Mitgefühl an alle Angehörigen aus.

Am Freitag, den 9. Dezember, um 15 Uhr findet das Heilige Requiem in der Stadtpfarrkirche Krems St. Veit (Dom der Wachau) statt. Die Verabschiedung findet seinem Wunsch gemäß im engsten Familienkreis statt.

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