Kooperation verschafft forschenden Ärzten Freiräume

LH Mikl-Leitner (M.) mit Vertragspartner Kogler (li.), Mallinger (re.)
Vertrag mit Kremser Privatuni für hochwertige Medizinforschung

Das Land Niederösterreich, die NÖ Landesgesundheitsagentur und die Karl Landsteiner Privatuniversität in Krems wollen im Forschungsbereich enger kooperieren. Das wurde am Freitag in einem eigenen Vertrag vereinbart. Zentraler Bestandteil der Vereinbarung sind „Forschungsfreiräume“ für Mediziner. Oberstes Ziel bleibe dabei die „bestmögliche Gesundheitsversorgung“ zu sichern, sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner am Freitag.

Wissenschaft und Forschung seien notwendig, um das hohe medizinische Niveau halten zu können, erklärte Mikl-Leitner. In den vergangenen 25 Jahren sei in NÖ eine Wissenschaftsachse aufgebaut worden, die „ein guter Nährboden für Innovation und internationale Spitzenforschung“ sei. Als Beispiel nannte sie das Krebsbehandlungs- und -forschungszentrum MedAustron in Wiener Neustadt und die Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften in Krems.

Durch die vereinbarte Kooperation sollen Forschungserkenntnisse direkt Patienten zugutekommen, außerdem würden bestehende Ressourcen perfekt genutzt, erklärte die Landeshauptfrau. Konkret werden die Personalkosten für Ärzte, die wissenschaftlich arbeiten, von der Privatuniversität übernommen. Der Landesgesundheitsagentur werde so ermöglicht, weiteres medizinisches Personal anzustellen.

Projekte

Derzeit seien 147 Forschungsprojekte im Laufen, sagte der Vorstand der Landesgesundheitsagentur, Konrad Kogler. Rund die Hälfte davon werden an den drei Standorten mit Universitätskliniken durchgeführt: In Krems wird unter anderem zu Ursachen für Schwindelgefühl und Taubheit geforscht, in Tulln wird die Veränderung des Nervensystems nach einem Schlaganfall beleuchtet und in St. Pölten wird an der Frühdiagnose für die von Zecken übertragene Neuroborreliose gearbeitet.

Rektor Rudolf Mallinger von der Karl Landsteiner Privatuniversität Krems verwies auf die enorme Entwicklung seines Hauses. Vor acht Jahren mit 28 Studierenden und zwölf Mitarbeitern gegründet, zählt man heute 560 Studenten und 170 Mitarbeiter. Kernaufgabe der Institution sei die Forschung und Lehre, die es in den Krankenanstaltenbetrieb zu integrieren gelte, sagte der Rektor. Da forschende Ärzte, die auch einer Tätigkeit in Kliniken nachgehen separate Zeit brauchen, sei das Instrument des Forschungsfreiraums ideal, versicherte Mallinger.

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