Klettertour in Finsternis auf der Rax: Familie gerettet

Bei der Rettungsaktion herrschten winterliche Bedingungen. Nebel schränkte die Sicht stark ein
Eltern mit zwei Kindern bei abendlicher Bergtour von widrigen Verhältnissen überrascht. Steirische Rettungskräfte kamen zu Hilfe.

Es war ein waghalsiges Unterfangen, das schließlich in einem nächtlichen Einsatz der Bergrettung und Alpinpolizei endete. Eine vierköpfige Familie aus Wien mit zwei Kindern im Alter von neun und 13 Jahren ist am Sonntag bei gefährlichen und tiefwinterlichen Verhältnissen auf der Rax im niederösterreichisch-steirischen Grenzgebiet in Bergnot geraten. Sie hatten sich bei Nebel, Schneetreiben und Lawinengefahr in der Dunkelheit verirrt und Alarm geschlagen.

Der 47-Jährige Wiener und seine 43-jährige Frau dürften bewusst in Kauf genommen haben, die schwierige Tour in der Finsternis mit Stirnlampen zu bewältigen. Ausgerüstet waren sie jedenfalls dementsprechend. Die Gruppe war auch erst gegen 15 Uhr, also nur eine Stunde vor Sonnenuntergang, vom Preiner Gscheid über den Reißtalersteig auf das Hochplateau der Rax aufgebrochen. Für die anspruchsvolle Tour mit mehr als 1.000 Höhenmetern benötigt man selbst bei guten Verhältnissen im Sommer an die fünf Stunden.

Klettertour in Finsternis auf der Rax: Familie gerettet

GPS-Koordinaten

Nachdem die Familie gegen 18.30 Uhr am Plateau im Nebel bei Eiseskälte die Orientierung verloren hatte, entschieden sich die Eltern dazu einen Notruf abzusetzen. Alpine Einsatzkräfte der Bergrettung Mürzzuschlag sowie der Alpinpolizei Hochsteiermark orteten die vier via GPS-Koordinaten und leiteten sie zu einem markierten Weg. Gleichzeitig stieg eine Gruppe Helfer von der steirischen Seite auf die Rax auf. Die Retter fanden die Familie schließlich gegen 21.20 Uhr im Bereich des Karl-Ludwig-Hauses in 1.800 Meter Seehöhe.

„Die Eltern und die Kinder waren leicht unterkühlt, jedoch unverletzt. Die Familie wurde nach der medizinischen Erstversorgung von den rund 15 Einsatzkräften ins Tal begleitet“, berichtet die Landespolizeidirektion Steiermark. Von dort aus konnten die Eltern mit ihren Kindern selbst nach Hause fahren.

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