Aus für Modekette "Kleiderei": Drei Geschäfte bleiben nach Abverkauf zu

KLeiderei in Amstetten
Krisenjahre, Kostenexplosion und Stadtbaustelle in der Amstettner City nennt Firmenchefin als Konkursgründe. Filialen in Amstetten, Scheibbs und Grein betroffen.

Nicht ein früher Sommerausverkauf, sondern ein viel unerfreulicherer Grund steht hinter den Abverkaufsschildern in den Geschäften der Mostviertler Textilkette "Kleiderei“.

Aus für Modekette "Kleiderei": Drei Geschäfte bleiben nach Abverkauf zu

Zweite Pleite führt zur Unternehmensschließung

Über das Vermögen der GmbH mit ihren drei Standorten wurde nämlich vergangenen Freitag am Landesgericht St. Pölten auf Eigenantrag ein Konkursverfahren eröffnet. 

"Es geht einfach nicht mehr“, sagt Firmenchefin Bettina Windisch.

12 Mitarbeiter von Insolvenz betroffen

Betroffen vom wirtschaftlichen Aus sind die drei Kleiderei-Standort mit der Zentrale in der Amstettner Innenstadt sowie in Scheibbs und in Grein im benachbarten oberösterreichischen Bezirk  Perg. 12 Beschäftigte verlieren ihre Arbeitsstelle, weil eine Fortführung  der Textilgeschäfte von Windisch nicht angestrebt wird.

Aus für Modekette "Kleiderei": Drei Geschäfte bleiben nach Abverkauf zu

Stilvolle Präsentation gehört zum Shop-Konzept der Kleiderei

Mit der kreativen Produktpräsentation und der facettenreichen Auswahl modischer Kleidungsstücke und Accessoires, stach die Kleiderei jedenfalls heraus. 

Auch verschiedene Aktionen, wie Modefrühstückstermine oder  das Abendshopping seien gut angekommen, sagt Windisch, die die Firma 2019 von ihrem Vater Gottfried Kogler übernommen hat.

Multiple Krisen 

Doch die vergangenen fünf Krisenjahre, beginnend mit der Corona-Pandemie, der Inflation und der Teuerung sowie den explodierten Energiekosten hätten ihrem Unternehmen massiv zugesetzt, berichtet Windisch. 

Den negativen Geschäftsgang habe natürlich das generelle Online-Shopping, die jüngste Schließung eines Supermarkts in der Amstettner Wienerstraße und die Großbaustelle am Hauptplatz beschleunigt, so die Geschäftsführerin.

"Die Kundenfrequenz ist massiv eingebrochen. Die Leute meiden gerade die Innenstadt mit dem Staub und dem Lärm“, berichtet sie. 

In der Firmengeschichte habe es bei der letzten Innenstadtbaustelle in den Jahren 2003 bis 2005 ähnliche Effekte mit Verlusten für  die Firma gegeben, erinnert sie sich. 

Zwar habe die Stadt Amstetten ein Unterstützungspaket für Firmen, deren Geschäfte von der Hauptplatzbaustelle betroffen sind, aufgelegt.  "Aber davon haben wir nichts bekommen, weil wir 50 Meter von der Baustelle entfernt liegen“, so Windisch.

Sie selbst will die Geschäfte jetzt nicht mehr fortführen, allerdings gebe es schon vage Interessenten für eine mögliche Übernahme, nach dem Insolvenzverfahren, sagt Windisch.  Bei den Vermögenswerten stehen vorerst Verbindlichkeiten von 620.000 Euro Aktiva von 240.000 Euro gegenüber.

Als Insolvenzverwalter wurde der Scheibbser Anwalt Christian Kies eingesetzt. Die Prüfungstagsatzung und die Gläubigerversammlung finden am 20. August statt.

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