Kirche schließt Kindergärten: Neunkirchen hat eine Lösung gefunden

Stadtpfarrer Bernhard Lang, Stadtrat Günther Kautz (SPÖ), Gemeinderat Wilhelm Haberbichler (FPÖ) Gemeinderat Johannes Benda (Grüne), Gertrude Berl (Pfarre), Bürgermeister Herbert Osterbauer (ÖVP), Stadtrat Thomas Berger (ÖVP) und Stadtamtsdirektor Christof Holzer
Verein für Franziskanische Bildung betreibt Standort in der Bezirkshauptstadt weiter.

Groß war der Ärger, als die Kirche Ende des Vorjahres angekündigt hat, die letzten verbliebenen Pfarrkindergärten der Erzdiözese Wien in NÖ mit Ende 2023 zu schließen. Alle vier betroffenen Standorte – Neunkirchen, Pottschach, St. Valentin-Landschach und Wimpassing – liegen im Bezirk Neunkirchen. Seither ist man in den betroffenen Gemeinden um Ersatzlösungen bemüht. Eine solche ist nun in Neunkirchen für den Pfarrkindergarten Pater-Kolbe geglückt. Alle im Gemeinderat vertretenen Parteien haben zusammen mit der Pfarre Neunkirchen entschieden, dass der Kindergarten ab Herbst 2023 vom Verein für Franziskanische Bildung (VfFB) als privater, christlicher Kindergarten weiter geführt wird.

7.000 Kinder in Betreuung

Der Verein ist mit mehr als 50 Bildungseinrichtungen an 18 Standorten für rund 7.000 Kinder und Jugendliche zweitgrößter Träger von Ordensbildungseinrichtungen in Österreich. „Das ist eine Lösung, die von allen Parteien mitgetragen wird. Das Wohl der Kinder stand für alle an erster Stelle“, erklärt Neunkirchens Bürgermeister Herbert Osterbauer.

„Auch wenn wir die Verantwortung als solche nicht mehr tragen, werden wir als Pfarre und Orden weiterhin diese wichtige Bildungsinstitution unterstützen und durch Besuche der Kinder meinerseits begleiten“, sagt Stadtpfarrer P. Bernhard.

Personal wird übernommen

Wie die Stadt Neunkirchen am Donnerstag bekannt gegeben hat, wird das Kindergartenpersonal vom Verein weiter beschäftigt. Die Stadtgemeinde Neunkirchen wird den jährlichen Betriebsabgang übernehmen. Die Budgetplanung inklusive nötiger Investitionen wird vom Verein immer vorab vorgelegt und mit der Gemeinde besprochen. Aktuell geht es um jährliche Kosten von rund 180.000 Euro. Auch Kinder, die nicht in Neunkirchen wohnhaft sind, können den Kindergarten weiterhin nützen – sofern ihre Wohnsitzgemeinde die Bezahlung der Kopfquote übernimmt. Die Eltern wurden bei einem Elternabend bereits über die Neuerungen informiert. Derzeit besuchen 59 Kinder den Pater-Kolbe-Kindergarten, 40 davon wohnen in Neunkirchen.

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