Beispielhafte Integration: Wenn es das Patenkind an die Uni schafft

LEILA-Obfrau Monika Distelberger (r.) mit Schützlingen und Lernpatin
Lernpaten kümmern sich in Amstettner Vorzeigeprojekt um Dutzende Kinder.

„Wenn wir einem Kind Selbstvertrauen und Zuwendung schenken, hilft das wesentlich mit, dass es das Leben gut meistern kann.“

So erklärt Monika Distelberger die Intention des Projekts LEILA (Lernen Engagiert International - LernpatInnen Amstetten). Auf Initiative der Pädagogin und Erziehungsberaterin stellen sich in Amstetten seit mehreren Jahren Erwachsene als ehrenamtliche Lernpaten für Kinder mit nichtdeutscher Muttersprache zur Verfügung. Dabei bieten die rund 30 Lernpaten und -patinnen aber nicht klassischen Nachhilfeunterricht an, sondern unterstützen ihre Schützlinge in den verschiedensten Lebenssituationen.

„In Köpfen, die unbelastet sind, findet auch der Lernstoff der Schule leichter Platz“, sagt Distelberger. Der Amstettner Freiwilligenverein LEILA geht heuer ins neunte Jahr und startet wieder im September. Kindern im Pflichtschulalter, die aus Flüchtlingsfamilien oder auch aus fremdsprachigen Familien stammen, finden in dem Verein Unterstützung.

Lernpaten gesucht

Mehrfach wurde das Vorzeigeprojekt bereits mit Integrationspreisen ausgezeichnet. „Wichtig ist uns, diesen Kindern durch die Treffen mit ihren Paten und Patinnen einmal pro Woche zu helfen, sich leichter im Alltag zurechtzufinden“, erzählt Distelberger.Bei einem schon traditionellen Gartenfest im Pfarrgarten wurde kürzlich gefeiert und für die Betreuung von 43 Kindern im letzten Schuljahr gedankt. Gleichzeitig warf Obfrau Distelberger auch die Angeln für neue Lernpaten aus: Diese benötigen keine außerordentlichen Qualifikationen, und der Bedarf wäre groß. Eltern, Schulen oder Sozialarbeiter klopfen ungebrochen um die Unterstützung talentierter Kinder beim Verein an.

„Wenn dann ein Mädchen kommt, das von uns vor etlichen Jahren noch selbst betreut wurde und jetzt als Lernpate helfen will, beschert das Freude und Bestätigung“, erzählt Distelberger. Auch auf ein Mädchen, das es aus der LEILA-Obhut während der Pflichtschulzeit zum Studium an die Universität Graz geschafft hat, ist man in Amstetten sehr stolz.

Genauso hoch geschätzt  wie schulische Erfolge, werden von den Mitgliedern des Patenvereins auch Freundschaften, die sich zwischen ihnen und Familien ihrer Schützlinge entwickeln und über Jahre dauern. Für Distelberger „Integration pur. Das Kennenlernen verschiedener Kulturen hilft, Ängste und Unsicherheit abzubauen.“

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