Es ging zur Sache
Das Match endete unschön mit öffentlichen Diffamierungen und Betretungsverboten. Die ÖAMTC-Flugrettung sprach von einem „unnötigen Störfaktor“, vor allem die Positionierung – nur sechs Flugminuten von den beiden gelben Notarzt-Helis in Wiener Neustadt entfernt – fand man suboptimal.
Schwierige Finanzierung
2021 machte „Martin 5“ überraschend einen Abflug aus Niederösterreich. Warum, erklärt Roy Knaus so: „Die Zeiten waren mit den Lockdowns sehr unsicher, und auch wirtschaftlich hat uns Corona schwerer getroffen, als wir das 2020 abschätzen konnten. Daher hat es länger gedauert, bis sich unsere Geschäftsfelder stabilisiert haben und wir Martin 5 jetzt wieder in Betrieb nehmen konnten.“
Wirtschaftlich bleibt es aber schwierig für Knaus. Denn der Betrieb muss ausschließlich über die Verrechnung der Flüge mit den Sozialversicherungsträgern finanziert werden.
ÖAMTC gibt sich entspannt
Einen Rettungsvertrag mit Förderung der Bundesländer besitzt exklusiv der ÖAMTC. Deshalb sieht man dort die Rückkehr von Knaus eher entspannt. „Wir respektieren die Entscheidung von Heli Austria zur Stationierung eines Hubschraubers in Bad Vöslau, außerhalb der vertraglichen Vereinbarung mit dem Land Niederösterreich“, sagt Marco Trefanitz, Chef der ÖAMTC-Flugrettung.
„Wir bleiben mit unseren Crews wie gewohnt im Einsatz und stellen gemeinsam mit regionalen Rettungsdiensten die optimale Versorgung der Bevölkerung sicher. Auf operativer Ebene werden wir jedenfalls eine professionelle Zusammenarbeit anstreben“, sagt Trefanitz. Vor drei Jahren hatte sich das noch anders angehört.
Burgenland-Heli
Die „Gelben Engel“ sind in der Ostregion mit Christophorus 9 in Wien vertreten, der C 3 und der Intensivtransporthubschrauber ITH starten von Wiener Neustadt aus. Dort gibt es seit dem 1. April einen gelben Neuzugang. Bis der geplante neue Stützpunkt für das Burgenland in Frauenkirchen fertiggestellt ist, hebt Christophorus 18 als „Überbrückungslösung“ von Wiener Neustadt ab. „Die Versorgungssicherheit im Nordburgenland ist damit zu jedem Zeitpunkt garantiert und schon jetzt auf ein neues Qualitätslevel gehoben“, sagt Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ).
Alle Hubschrauber, auch Martin 5, kommen dort zum Einsatz, wo sie benötigt werden. „Alarmiert wird immer der am Einsatzort schnellsteintreffende Hubschrauber“, erklärt Stefan Spielbichler von der Leitstelle Notruf NÖ. Ein Computersystem berechnet, welcher Helikopter die kürzeste Anflugzeit hat.
Der Radius erstreckt sich über die drei Bundesländer NÖ, Wien und Burgenland.
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