Niederösterreichisches Hilfspaket für leistbares Wohnen beschlossen

Gemeinnütziger Wohnbau schränkt in NÖ aufgrund der Baukostensteigerungen seine Leistungen nicht ein
Mit einem 12 Millionen Euro Maßnahmenblock werden die Wohnbauträger im Kampf gegen Kostenteuerung gestützt.

Nach beschlossenen Wohnbaudarlehen und Zuschüssen im Ausmaß von 220 Millionen für über 3.400 Wohnungen vor zwei Wochen,  schnürt das Land Niederösterreich nun ein nächstes Maßnahmenpaket. Damit wird dem von massiven Teuerungen betroffenen Gemeinnützigen Wohnbau geholfen.

Mit einem Volumen von 12 Millionen Euro werden die 32 nö. Wohnbauträger gestützt, damit weiter leistbare Wohnungen neugebaut und saniert werden können.
Die durch Pandemie, Krieg und ökologische Bauvorgaben hervorgerufene Teuerung für die Bauwirtschaft dürfe nicht zu einem Stopp im Wohnbau führen, begründete Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) das Maßnahmenpaket. „Ja, es wird weiter leistbares Wohnen geben“, sicherte sie zu. Ein Dreistufenplan soll günstigeres Bauen der  Genossenschaften ermöglichen und gleichzeitig auch die Mieten für die Niederösterreicher leistbar halten. „Ganz konkret setzen wir einen Impuls im Neubau und zwei Verbesserungen im Bereich der Sanierung“, so Mikl-Leitner.

Niederösterreichisches Hilfspaket für leistbares Wohnen beschlossen

Bei Präsentation des Maßnahmenpakets: v.l. Professor Christian Helmenstein, LH Johanna Mikl-Leitner, LR Martin Eichtinger, Obmann Manfred Damberger

Wohnbaulandesrat Martin Eichtinger (ÖVP) präzisierte das Paket. „Im Neubau heben wir die Förderdarlehen um zirka 19 Prozent an, indem wir die Fördernominale von 13,5 Euro auf 16 Euro pro Quadratmeter anheben.“ Damit verringere man die Baukosten für die gemeinnützigen Wohnbauträger spürbar. Dadurch sollen auch die Mieten weiter leistbar bleiben.

Wohnraumsanierungen

Im Sanierungsbereich wird der vierprozentige nicht rückzahlbare Annuitätenzuschuss der anerkennbaren Renovierungskosten ausgedehnt. Die Rückzahlungsfrist wird von 15 auf 20 Jahre verlängert. Damit wird für Bauträger eine längerfristige Finanzplanung möglich. Die Kreditraten für eine Finanzierung können so über einen längeren Zeitraum zurückbezahlt werden, erklärte Eichtinger.

Die zweite Maßnahme im Sanierungsbereich ist die Erhöhung der förderbaren Obergrenze von 1.000 Euro auf 1.200 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. Eichtinger wies darauf hin, dass in NÖ in 520 der 573 Gemeinden, also nahezu flächendeckend, gemeinnützige Wohnhausanlagen betrieben werden.
Die schnellen Maßnahmen seien wichtig und effektiv, lobte der Obmann der Gemeinnützigen Wohnbauvereinigung, Manfred Damberger.

4.000 Wohnungen

Trotz Teuerungswelle würden alle 32 Wohnbauträger ihre im Vorjahr begonnenen Projekte mit 4.000 Wohnungen heuer nahezu ohne Verzögerung fertigstellen können, beruhigte er auf eine derartige Wohnung Wartende.  Auch die für heuer vorgesehenen Projekte mit ebensovielen Einheiten würden zum Großteil planmäßig gestartet, so Damberger. Bei rund einem Viertel warten die Bauträger aber den momentanen Hype am Bausektor ab und starten im Winter und im kommenden Frühjahr, wo sich erste Lücken in den Auftragsbüchern zeigen, so Damberger .

Niederösterreichisches Hilfspaket für leistbares Wohnen beschlossen

Ob man im Bereich des geförderten Gemeinnützigen Wohnbaus am richtigen Weg sei, ließ das Land NÖ nun auch vom Wiener Economica Institut für das letzte Jahrzehnt evaluieren. Institutschef Christian Helmenstein bescheinigte, dass in NÖ geförderte Wohnungen regional dort gebaut würden, wo sie benötigt würden. Beleg dafür sei die Leerstandsrate. Lediglich 1,1 Prozent der 107.000 Wohnungen seien derzeit nicht vermietet. Diesen Wert mit nur knapp über 1.000  freien Einheiten, bewertete der Professor als sehr effizient und erfreulich.  

  

Kommentare