Hakenkreuz-Attentat: Suche nach grünem VW

Robert T. ist schwer gezeichnet. Er lebt in Angst.
52-jährigem Niederösterreicher wurde erneut Hakenkreuz eingeritzt. Ermittlungen wegen Mordes.

Am Fahrzeug des Opfers wurden wichtige Spuren gesichert, die Mordermittler suchen zwei Verdächtige mit einem grünen VW Golf mit Gänserndorfer (GF) Kennzeichen. Nach dem bereits zweiten Hakenkreuz-Attentat auf einen 52-jährigen Niederösterreicher laufen die Ermittlungen auf Hochtouren.

Robert T. aus Bad Fischau bei Wiener Neustadt ist, wie vom KURIER berichtet, in der Nacht auf Donnerstag das Opfer eines brutalen Überfalles geworden.

Nicht zum ersten Mal: Bereits im vergangenen September hatten ihn drei Vermummte vom Fahrrad gerissen. Die Täter fügten ihm schwere Schnittwunden zu und ritzten ihm nach dem Vorbild des Hollywood-Streifens "Inglourious Basterds" ein Hakenkreuz in die Stirn. Sie sollen verlangt haben, dass T. und seine Frau aus ihrem Haus ausziehen.

Hakenkreuz-Attentat: Suche nach grünem VW
tatort,Bad Fischau,Hakenkreuz,Anschlag,Attentat,19.02.2016, Bad Fischau, Spurensicherung nach Mordversuch, Sascha Trimmel 2016 © 2016, PhotoCredit: Sascha Trimmel
Anlass soll ein bereits jahrelang schwelender Nachbarschaftsstreit gewesen sein. Die Polizei nahm damals den Schwiegersohn von T.s Nachbarn als Hauptverdächtigen fest. Der 33-Jährige wurde nach drei Monaten U-Haft am Landesgericht Wr. Neustadt (nicht rechtskräftig) freigesprochen. Der Akt liegt zur Beurteilung beim Oberlandesgericht Wien.

In der Nacht auf Donnerstag widerfuhr Robert T. ein zweites Mal das gleiche Schicksal: Auf der Fahrt in die Frühschicht geriet er um 3.30 Uhr bei der Ortsausfahrt von Bad Fischau in einen Hinterhalt. Ein grüner VW stand mit Warnblinkanlage neben der Straße, daneben wartete ein Mann auf der Fahrbahn: "Er sagte, dass seine Freundin eingeklemmt ist und bat um Hilfe", so der 52-Jährige. Als er aus dem Auto stieg, wurde er von hinten bewusstlos geschlagen.

In Bach geworfen

Wie die Ermittler rekonstruierten, dürften die Täter mit dem wehrlosen Mann einen halben Kilometer über einen Feldweg gefahren sein. Dort zerschnitten sie ihm die Kopfhaut, das Gesicht und die Beine und ritzten ihm ein Hakenkreuz in die Brust, ehe seine Hände mit Kabelbindern am Rücken gefesselt wurden. "Als ich zu mir gekommen bin, lag ich in einem eiskalten Bach. Sie sagten, dass sei die Rache, weil ihr Freund drei Monate in U-Haft saß", schildert Robert T.

Hakenkreuz-Attentat: Suche nach grünem VW
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Ein Lkw-Chauffeur fand schließlich den Schwerverletzten. Da die Verdächtigen mit T.s Auto gefahren sind, hoffen die Ermittler auf neue Aufschlüsse durch die Spurensicherung. Der Wagen wurde nach Fingerabdrücken und DNA untersucht. "Wir ermitteln wegen versuchten Mordes", sagt Staatsanwalt Erich Habitzl.

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