Niederösterreicher wurde Hakenkreuz in die Stirn geritzt
Ein Verdächtiger sitzt in U-Haft. „Ich hatte mit meinem Leben abgeschlossen. Sie haben mich zu viert festgehalten und in meinem Gesicht drauflosgeschnitten.“ Robert T., 52, erinnert sich mit Schaudern an den 23. September zurück. Er war spätabends auf dem Heimweg von der Arbeit, als er in Bad Fischau im Bezirk Wr. Neustadt von vier Maskierten auf dem Thermenradweg von seinem Fahrrad gerissen und schwer misshandelt wurde.
Die Angreifer drückten ihn auf den Boden und hielten ihn fest. Sie zerschnitten ihm mit einer Rasierklinge Gesicht und Kopf und ritzten ihrem Opfer wie in einer Szene im Hollywood-Streifen „Inglourious Basterds“ ein Hakenkreuz in die Stirn.
Der Vorfall wurde von der Polizei zunächst aus ermittlungstaktischen Gründen nicht bekannt gegeben, denn die Kriminalbeamten aus Sollenau verfolgten schon rasch eine heiße Spur. Das Opfer selbst lieferte die entscheidenden Hinweise. Beispielsweise die auffälligen Stiefel mit Stahlkappen, die ein Täter anhatte. „Einer der Maskierten sagte zum anderen, dass das eine Warnung ist und er das Hakenkreuz dieses Mal gefälligst richtig machen soll“, schildert Robert T.
Abfackeln
Die Angreifer drohten dem Mann außerdem, sein Haus „abzufackeln“, wenn er und seine Familie nicht schleunigst ausziehen. Da ging dem Arbeiter ein Licht auf. „Es gibt seit zwei Jahren einen Nachbarschaftsstreit, der zuletzt eskaliert ist. Im August wurden unser Haus und unser Auto besprüht und meine Frau mehrmals bedroht. Wir haben Anzeige erstattet“, erklärt der 52-Jährige im Gespräch mit dem KURIER.
Die Polizei ermittelte im Bereich der Wohnsiedlung und wurde rasch fündig. Wie der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Erich Habitzl, bestätigt, wurde über einen 33-jährigen Mann die U-Haft verhängt. Christian P. ist mit der Tochter des Nachbarn liiert und hat auch dort gewohnt. Gegen ihn und Komplizen wird unter anderem wegen schwerer Körperverletzung und Nötigung ermittelt.
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