Hagelabwehr: Wenn es blitzt und donnert, steigen die Piloten in die Lüfte

Drei Maschinen der Hagelabwehr stehen am Flugplatz in Krems-Gneixendorf bereit. Wenn andere Piloten wegen der Unwettergefahr schleunigst landen, steigen sie in die Lüfte um die Region vor Hagel zu schützen – mit einem Gemisch aus Silberjodid
Seit den 70er-Jahren schützen Hagelflieger im Raum Krems in NÖ die Weingärten

Wenn Johannes Eckharter oder seine Kollegen in ihre Maschine steigen, haben sich dunkle Gewitterwolken und ein Unwetter zusammengebraut. Während andere Piloten bei solchen Bedingungen tunlichst am Boden bleiben, um nicht von einem Blitz getroffen zu werden, gehen die Piloten der Hagelabwehr im niederösterreichischen Krems erst recht mit dem Gewitter auf Tuchfühlung. Der Einsatz ist nichts für schwache Nerven.

Seit den späten Siebzigerjahren bemüht sich eine kleine Gruppe von 13 Männern und mittlerweile auch zwei Frauen, die Umgebung von Langenlois und Krems vor schwerwiegenden Schäden durch Hagel zu schützen. Das Einsatzgebiet umfasst das Kamptal, die Wachau, das Kremstal, das Traisental und das Weinbaugebiet am Wagram.

Nutznießer dieses lang erprobten Systems sind vor allem die umliegenden Wein- und Obstbauern, deren Kulturen bei jedem Hagelschlag in Gefahr sind. „Wir beeinflussen weder Menge noch Ort und Zeit des Niederschlags. Das einzige, was wir beeinflussen können, ist, ob der Niederschlag in flüssiger oder fester Form als Hagel am Boden ankommt“, sagt Johannes Eckharter, Geschäftsführer des Kremser Kulturenschutzvereins (KSV).

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