Hagelflieger-Obmann nach Absturz: "Erster Vorfall seit 1982"

Hagelflieger-Obmann nach Absturz: "Erster Vorfall seit 1982"
Am Samstagabend stürzten zwei Hagelflieger in der Steiermark ab. Beide Piloten sind außer Lebensgefahr.

Am Samstagabend kam es im Bereich Gaberl, Hochgößnitz in der Steiermark (Bezirk Voitsberg) zum Absturz zweier Piloten mit einem Hagelflieger.

Die beiden Männer waren in einem Gewitterturm unterwegs, der nach Angaben des Obmannes der Steirischen Hagelflieger, Josef Mündler, rund 17.000 Meter hoch gewesen sein soll. Zum Unfallhergang konnte der Obmann noch nichts sagen: "Die Unfallkommission ist aktuell am Absturzort und untersucht den Vorfall."

Laut Mündler ist dieser Vorfall der erste seiner Art seit es die Hagelflieger, die im Jahr 1982 gegründet wurden, gibt.

"Pilot hat mich aus dem Cockpit angerufen"

Die beiden Piloten waren in einem stark hügeligen Gebiet unterwegs. Das Gewitter kam von Westen und zog nach Osten und wie Mündler meint, war der Unfall genau an einer Stelle wo starke Auf- und Abwinde entstanden sind. Nach dem Absturz meldete sich der hauptverantwortliche Pilot noch bei seinem Obmann: "Er hat mich aus dem Cockpit heraus angerufen. Die Suche nach der Absturzstelle gestaltete sich aber als schwierig."

Zunächst musste das Flugzeug lokalisiert werden, so Mündler: "Ein Hubschrauber hat die Absturzstelle entdeckt, konnte aber Aufgrund der starken Turbulenzen nicht landen." Darum hat er einen Notarzt und einen weiteren Helfer zum Flugzeug abgeseilt und die Unfallstelle wieder verlassen. Nach der Erstversorgung vor Ort wurde der eine Pilot in das Krankenhaus nach Graz, der andere nach Bruck geflogen. 

"Beide hatten gebrochene Hände und konnten sich selbst nicht aus dem Flugzeug befreien. 

Erfahrene Piloten

Wie der Obmann schildet, sind beide Männer erfahrene Piloten. Der Co-Pilot hat selbst bereits 500 Flugstunden absolviert und "schnuppert gerade bei den Hagelfliegern rein", so Mündler. Er muss in seiner Ausbildung zwei Jahre mit einem erfahrenen Piloten mitfliegen, ehe er selbst einen Hagelflieger steuern darf. Besagter Pilot ist laut Mündler sehr erfahren.

KURIER-Redakteur Nikolaus Tuschar war erst vor wenigen Tagen mit einem Kollegen der verunglückten Hagelflieger unterwegs, um einen Einblick in die Tätigkeit der Piloten zu bekommen:

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