Amstetten: Grätzelpolizist, Tempo 30 und Radarboxen für mehr Sicherheit

Weil sich Bevölkerung durch Raser und illegale Straßenrennen bedroht fühlt, greift Stadtverwaltung durch
Maßnahmenpaket mit Sicherheitskompass nach Workshops erarbeitet

Bei Bürgerstammtischen und anderen Gelegenheiten gab es in Amstetten Klagen über diverse Sicherheitsmängel. Die Stadt reagiert nun mit einem Maßnahmenpaket, dass allen Stadtbewohnern positive oder auch disziplinäre Erfahrungen bescheren wird. 

„Amstetten ist sicher, aber die Bevölkerung empfindet das in manchen Bereichen anders“, sagt ÖVP-Ortsvorsteher Manuel Scherscher, im Hauptberuf Vizedirektor im Bundeskriminalamt. Er holte in Amstetten das Kuratorium Sicheres Österreich an Bord mit dem das Projekt „Urbane Sicherheit“ entwickelt wurde. In zwei großen Workshops wurde die Sicherheitsthematik breit angelegt. Von der Globalisierung, Geldentwertung über Blackout bis zu dubiosen Örtlichkeiten und zum Drogenproblem wurde der Boden gespannt.

Amstetten: Grätzelpolizist, Tempo 30 und Radarboxen für mehr Sicherheit

Maßnahmenpaket vorgestellt: v.l. GR Christoph Zechmeister, Ortsvorsteher Manuel Scherscher, Bürgermeister Christian Haberhauer, 2. Kdt.Stv. der Stadtpolizei Harald Weidinger

In einer zusätzlichen Onlinebefragung nannten die Teilnehmer dann noch illegale Straßenrennen, Problemfelder in der Integration, Fake News und problematische jugendliche Randgruppen als größte Sicherheitsmankos, erklärt Scherscher.

„Jeder Bürger muss sich in der Stadt sicher und geborgen fühlen“, nannte Bürgermeister Christian Haberhauer das Ziel des erstellten Sicherheitskompasses.

Maßnahmen

Im präsentierten Aktionspaket spielt eine erhöhte Polizeipräsenz die Hauptrolle. Die Stadtpolizei, mit den gleichen Befugnissen wie die Bundespolizei, wird ab 2023 um einen Dienstposten auf zehn Beamte aufgestockt. Aus ihren Reihen soll auch ein Sicherheitsbeauftragter die Rolle eines kommunikativen „Grätzelpolizisten“, wie man ihn aus Wien kennt, spielen.

Amstetten: Grätzelpolizist, Tempo 30 und Radarboxen für mehr Sicherheit

Städtischer Polizeiapparat wird um einen Beamten oder eine Beamtin auf zehn aufgestockt

Gegen Temporowdys werde man mit 30-km/h-Zonen in allen Siedlungsgebieten und mit künftig fünf fixen Radar-Kontrollstellen statt jetzt zwei angehen, so Sicherheitsgemeinderat Christoph Zechmeister (ÖVP). Neben intensiverer Jugendarbeit vor allem rund um das Zentrum A-Toll wird es Bürgerbudgets für Straßenfeste und -projekte geben. Stadtchef Haberhauer: „Die Leute sollen wieder mehr zusammenrücken und die Gemeinschaft pflegen.“ Auch zwei große Bürgerstammtische pro Jahr zum Thema Sicherheit werden eingerichtet.

Kommentare