Weil für die auffälligen und großzügig platzierten Möbel und die Bushaltestelle auf einem Holzpodest eine erhebliche Zahl an Parkplätzen geopfert wurde, sind Kaufleute und Kunden gleichermaßen aufgeregt. „Ich bin nicht gegen Neues. Doch das hätten wir nicht gebraucht, vor allem nicht in diesem Ausmaß“, sagt Geschäftsfrau Gerlinde Sterlinger. Immer öfter höre sie von Kunden, dass man die Innenstadt wegen des Parkplatzmangels meide.
In einem anderen Geschäft sind es die stählernen Lochwände, die als Rankgitter genützt werden sollen, die von Verkäuferin und Kundin herbe Kritik hervorrufen. „Direkt vor den Auslagen, mitten in der schönen alten Stadt, passt das nicht“, sagen sie.
Und gleich daneben im Gastgarten ist der Einheimische Rudolf Ternai höchst aufgebraucht. „Ich frage mich nach dem Nutzen. Was soll das hier in der Stadt, wo es genug Schanigärten gibt, eigentlich bringen“, schimpft er.
Mit dieser nächsten Tranche an Architektenmöbel auf früheren Parkflächen wird die Absicht der Stadtpolitik aber klar ersichtlich. Der Autoverkehr in der Innenstadt soll reduziert werden. „Damit Innenstädte gegen Online-Shopping und Einkaufszentren bestehen können, müssen die Qualität der Geschäfte und die Aufenthaltsqualität stimmen“, steht Bürgermeister Werner Krammer (ÖVP) zu der Umgestaltung. Im unmittelbaren Umfeld der City gäbe es genügend Parkplätze, die direkt angrenzende Parkgarage im Pfarrgarten wird demnächst saniert und attraktiviert, kündigt Krammer an.
Schon jetzt werde das System der Begegnungszone am Unteren Stadtplatz gelebt, künftig wird das durch Schilder auch offiziell mitgeteilt, so Krammer. Mit den Regierungspartnern SPÖ und FUFU, aber auch dem Stadtmarketing sei die Initiative koordiniert. Was SPÖ-Vizebürgermeister Armin Bahr auch bestätigt. „Wir haben die Begegnungszone mit gleichberechtigten Fußgängern, Rad- und Autofahrer immer gefordert“, erklärt Bahr. Die Aufstellung der Möbel werde man evaluieren und wenn nötig ändern, sichert er zu.
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