Geimpft in NÖ: "Es war ein Befreiungsschlag"
„Mit jedem Stich steigt die Bereitschaft anderer sich impfen zu lassen.“ Das war eine der optimistischen Botschaften an Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) bei seiner Visite des niederösterreichischen Landespflegeheimes in Klosterneuburg am Donnerstag. Bis zum Freitagabend werden österreichweit 84.300 Personen geimpft sein, berichtete Anschober. Im ersten Quartal des Jahres sollen etwa 600.000 Österreicher zu der Impfung gekommen sein.
Anschober berichtete, dass aufgrund der Meldepflicht gesundheitliche Reaktionen auf die Impfung gemeldet werden müssten. Bei bislang rund 70.000 verabreichten Impfungen seien aber verschwindend wenige Meldungen eingelangt. „Die Impfung ist ein weiterer wichtiger Puzzlestein zur Bewältigung der Pandemie und ist in den NÖ Pflege- und Betreuungszentren gut angelaufen“, versicherten die für die Pflegeheime zuständige Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP) und Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) vor dem „Agnesheim“ in Klosterneuburg. Sie und auch Anschober stellten vor allem das Pflege- und Gesundheitspersonal, dessen Bereitschaft zur Impfung ein wichtiges Signal für Heimbewohner und die Bevölkerung sei, ins Rampenlicht.
Impfrate
47 Bewohner und 37 Personen aus der Heimbetreuung und dem medizinischen Personal wurden im „Agnesheim“ in einer ersten Phase geimpft. An die 60 Prozent, sowohl der 100 Bewohner als auch des Personals hätten sich derzeit für die Impfung bereit erklärt, schilderte Heimleiter Michael Strozer.
Je mehr geimpft wird, desto mehr nimmt das Vertrauen zu, berichtete die Ärztin Gudrun Kaspar von den positiven Eindrücken während der Impfaktion. Sie und der Heimarzt Georg Schmiedecker impften einander am Ende gegenseitig. Kaspar erleichtert: „Es war ein Befreiungsschlag.“ „Die Möglichkeit, sich impfen zu lassen wird in den Einrichtungen gut angenommen. Bis auf zehn Häuser sind alle mit der ersten Impftranche durch und werden bald mit der zweiten und letzten Tranche starten. Dort wo es noch Cluster gibt, sind keine Impfungen möglich, da covidpositive Personen in den ersten drei Monaten nach der Genesung nicht geimpft werden“, erklärte Teschl-Hofmeister.
In NÖ gibt es 110 Seniorenheime, wobei 48 vom Land geführt werden. Aktuell entspanne sich die Zahl der Corona-Infizierten in den Pflege- und Betreuungszentren. Waren es in der Vorwoche noch 400, so sind es aktuell nur mehr 200, erklärte Teschl-Hofmeister.
Impfstrategie
Königsberger-Ludwig betonte, dass man in NÖ die Impfstrategie des Bundes mit den Empfehlungen der Impfkommission umsetzen werde. Sie rechnet damit, dass in der fünften Kalenderwoche mit der Impfung der Gruppe 80+ außerhalb der Heime begonnen wird. Auf der Testschiene sind in NÖ 933 Personen im Contact Tracing eingesetzt.
Ziel ist es eine möglichst hohe Durchimpfungsrate im Bundesland zu erreichen. „Mit der Immunisierung, der Teststrategie, der Einhaltung der Abstands- und Hygienemaßnahmen sowie einem flächendeckenden Contact Tracing werden wir gemeinsam die Pandemie bewältigen“, zeigte sich die Landesrätin überzeugt. Die Impfstoffe seien sicher und würden dafür sorgen, dass viele Menschenleben geschützt werden können, so Königsberger-Ludwig.
Informationen rund um die Impfstoffe, den weiteren Ablauf, den Impfplan und die Infos für die Impfstellen bis hin zu den Bestellvorgängen sind unter www.impfung.at abrufbar und werden dort laufend aktualisiert.
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