Gefräßiger „Alpenwurm“ ist Kompost-Star

Innovativ: Michael Lutz züchtet Würmer und verkauft sie zusammen mit Kompostern fürs Zuhause
Innovatives Start-up aus NÖ bietet Wurmkomposter für die Wohnung. Als Abfallprodukt fällt organischer Universaldünger an

Eigentlich war Michael Lutz Disponent einer Spedition, bis die Corona-Pandemie alles veränderte. Der Niederösterreicher aus Raasdorf (Bezirk Gänserndorf) verlor seinen Job und steckte seine ganze Energie in eine ausgefallene Geschäftsidee. Lutz will mit dem „Alpenwurm“ das Hobby-Gärtnern revolutionieren und „Urban Gardening“ seinen ökologischen Stempel aufdrücken.

Der Start-up-Unternehmer gründete im Vorjahr seinen eigenen Versandhandel www.alpenwurm.at mit einem Produkt, dass bei zart besaiteten Menschen vielleicht sogar Ekel erregen könnte. Kompostwürmer sollen dabei helfen, das Thema „Urban Gardening“ noch salonfähiger zu machen. „Meine damalige Freundin und ich hatten nur einen kleinen Garten und ich wollte aber den Biomüll selbst kompostieren. So bin ich auf die Idee gekommen“, erzählt Lutz.

Gefräßiger „Alpenwurm“ ist Kompost-Star

Schwarzes Gold

Er bietet in seinem Online-Shop platzsparende Wurmkomposter für den Balkon oder die Wohnung an. Eine Kolonie Kompostwürmer verwandelt den Haushaltsmüll im Nu in „wertvollen biologischen Dünger“. Die Ausscheidung der Tiere, das sogenannte „schwarze Gold“, gilt als beliebter Humus. Der Universaldünger wird ebenfalls online von ihm verkauft. Die Kompostwürmer selbst kommen ganz einfach lebend verpackt per Post in Paketen zu einem halben oder ganzen Kilo. Das sind in etwa 500 beziehungsweise 1.000 gefräßige Würmer. In eigenen Transportboxen überstehen sie unversehrt bis zu vierzehn Tage.

„Wir haben auch Kunden, die ihre Hochbeete mit den Würmern impfen“, erklärt der Jungunternehmer, der auch Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger (ÖVP) dieser Tage von seinem Geschäftsmodell überzeugen konnte.

Unterstützt vom nö. Gründerservice riz up plant Lutz nach einem neuen Umsatzrekord im Jänner bereits den nächsten Expansionsschritt. Er übersiedelt von einer zu klein gewordenen Halle in Gloggnitz (Bezirk Neunkirchen) an seinen neuen Firmenstandort in seiner Heimat Raasdorf. Dort ist auch genügend Platz, um die Zehntausenden Würmer zu züchten. Alle drei Monate verdoppelt sich nämlich ihr Bestand.

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