Jahrgang "General Körner"
Wie der KURIER in Erfahrung bringen konnte, hatte die Ausbildung des Jahrgangs „General Körner“ zum Ziel, heikle Situationen zu trainieren, wie sie bei Auslandseinsätzen passieren können. Geübt wurden Grundkenntnisse der asymmetrischen Kriegsführung. Gemeint sind damit militärische Konflikte zwischen Gruppen, die sich waffentechnisch und organisatorisch stark unterscheiden, erklärt ein Offizier der Akademie. Zur Übung gehörte auch die Gefangennahme von Soldaten durch Terroristen. „Es geht darum den künftigen Offizieren das richtige Verhalten in so einer Ausnahmesituation näher zu bringen“, schildert ein Ausbilder.
Die Fähnriche wurden bei den simulierten Kampfhandlungen verschleppt und 24 Stunden festgehalten. „Sicher nicht unter angenehmen Bedingungen, aber sie werden für den Ernstfall im Krieg ausgebildet“, sagt ein Verantwortlicher. Das heikle Szenario wurde beispielsweise von Führungskräften des MilAk-Kommandos und Vertretern des Jagdkommandos beobachtet. Auch ein Psychologe sowie ein Arzt waren laut Teilnehmern anwesend.
"Zu fordernde Methoden"
Dass die anonymen Vorwürfe erst neun Monate nach der besagten Übung erhoben werden, sorgt an der Militärakademie für Skepsis. Zumal durch die Evaluierung unmittelbar nach dem Lehrgang keine Übergriffe oder Beschwerden bekannt geworden sind, heißt es.
Im Jahr 2021 waren Ausbildungsmethoden des Jahrgangs „General Körner“ schon einmal Gegenstand einer internen Überprüfung. Fähnriche hatten sich wegen „zu fordernder Methoden“ über die Lehrgangsleitung beschwert. Etwas später, am 22. Juni 2021, führte die Parlamentarische Bundesheerkommission einen Prüfbesuch an der MilAk durch. Dabei wurde die Offiziersausbildung geprüft, allerdings ohne nennenswert negatives Ergebnis.
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