Allein nur die Sicherungsarbeiten sollen ein halbes Jahr dauern. "Da geht es um Menschenleben, wir werden nicht verantwortungslos handeln“, so Landbauer. Mit Sommerbeginn 2025 soll es eine dauerhafte Sicherung des Hanges sowie der betroffenen Verkehrswege geben.
Sechsstufiger Räumungsplan
Aufgrund eines aufwendigen geologischen Gutachtens wurde ein sechsteiliger Sicherungs- und Räumungsplan erarbeitet. Für die auf 2,5 Millionen Euro geschätzte Sanierung läuft gerade die Ausschreibung. Mit Oktober sollen die Bauarbeiten ganz oben unterhalb der Abbruchstelle starten. Doch dort sei eine noch im Hang hängende Sturzmasse besonders gefährlich. Die Räumung im Hang könne zeitlich von einem strengeren Winter auch noch verzögert werden, warnte Landbauer.
Im ersten Schritt muss der oberste Felsbereich bei der Abbruchstelle mit einem 1.000 Quadratmeter großen Stahlnetz mit 120 Felsnägeln als Steinschlagschutz gesichert werden. Weiters wird dann der Hang mit 20 zehn Meter langen eingebohrten und etlichen hundert Kilo schweren Stahlankerstäben gefestigt.
Unter schwierigsten Bedingungen, so der Experte Müllegger, soll dann das in der Wand hängende Geröll abgeräumt werden.
Ein 125 Kubikmeter starker Felsen, der mit freiem Auge gut erkennbar ist, muss gesprengt werden. Im nächsten Arbeitsschritt sind Stahlnetze über der Blockhalde zu montieren. Erst dann könne mit großen Maschinen mit dem Abtransport der 10.000 Tonnen Materials von der Straße aus begonnen werden. 500 bis 750 Lkw-Fuhren würden dafür nötig sein, berief sich Landbauer auf die Experten. Nach zwei Monaten Arbeit soll die B33 dann wieder freigegeben werden können.
Er wolle zur Bevölkerung und der Wirtschaft ehrlich sein, niemand habe etwas davon, „wenn wir heute sagen, dass wir im März fertig sind und dann dauert es länger“, ahnte Landbauer, dass seine Ankündigung in der Region nicht gut ankommen wird.
Großer Schock
Für den Wirtesprecher Pulker ist der Zeitplan jedenfalls ein "No go". "Das kann nicht sein, in Tirol und Vorarlberg, wo auch keine kleinen Berge sind, werden solche Vorkommnisse sofort mit Hochdruck behandelt. Bei uns traut sich niemand, richtige Entscheidungen zu treffen. Das lassen wir uns nicht gefallen", kündigte er gegenüber dem KURIER an.
Landbauer verstecke sich hinter dem Schreibtisch, habe sich noch nie im betroffenen Gebiet bei den Bürgern persönlich informiert, beklagte der Gastronom. "Dann muss halt an den Wochenenden und an den Feiertagen durchgearbeitet werden, solche Entscheidungen hat jemand, der regiert zu fällen, das ist in Landbauers Verantwortung“, so Pulker.
Die heurige Saison sei eine Katastrophe für die Aggsbacher Gastronomiebetriebe gewesen. Pulker: "Es gibt schon verzweifelte Ideen, dass wir unsere Mietverträge hier kündigen und die Betriebe zusperren." Schon der 1. April nächsten Jahres als Termin für die fertige Sanierung sei ein "Worst-Case-Szenario“, schilderte er.
Proteste vor dem Landhaus
Sollte es bei diesem Zeitplan bleiben, werde man in St. Pölten vor dem Büro von Landbauer aufmarschieren, drohte Pulker im KURIER–Gespräch an.
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