Fahrtwind statt Meeresbrise: NÖ glaubt an Rekordsommer

Fahrtwind statt Meeresbrise: NÖ glaubt an Rekordsommer
Niederösterreich setzt im Sommer auf Radtourismus und will den Ansturm mit Online-Ticketing ordnen

Zakynthos, Kroatien, Ibiza oder doch lieber eine Radreise quer durch die Wachau? Auch wenn der Grüne Pass in Ausarbeitung ist und die Impfungen voran schreiten, wird auch im zweiten Corona-Sommer der Heimaturlaub boomen und Niederösterreichs Ausflugsgebiete dürften wie bereits im Vorjahr gestürmt werden.

Um auch aus epidemiologischer Sicht dieser Herausforderung gewachsen zu sein, bereiten sich das Land, die Niederösterreich Werbung und vor allem die Betriebe seit Wochen generalstabsmäßig auf den Tourismusstart am 19. Mai vor. Dass die Lust auf Urlaub groß und die Nachfrage enorm sein wird, sehe man bereits jetzt an den vermehrten Buchungsanfragen für den Sommer, erklärt Tourismuslandesrat Jochen Danninger (ÖVP).

Fahrtwind statt Meeresbrise: NÖ glaubt an Rekordsommer

Fördertöpfe

Damit Pensionen, Hotels und Tourismusbetriebe ihren Gästen einen sicheren Aufenthalt gewährleisten können, hat das Land 4,5 Millionen Euro an Förderung für Hygienemaßnahmen locker gemacht, maximal 1.500 Euro pro Betrieb. Dazu kamen drei Millionen Euro Förderung für Renovierungen.

Das Hauptaugenmerk liegt im heurigen Sommer aber bei der Besucherlenkung. Viele Ausflugsdestinationen wurden im vergangenen Jahr regelrecht überrannt – mit allen negativen Auswirkungen. Zur Entschärfung der Lage will man das erfolgreiche Konzept des Online-Ticketing aus den Skigebieten auch auf die Sommergebiete ausrollen. Laut Danninger und dem Geschäftsführer der NÖ Werbung, Michael Duscher, hat man bereits die 300 relevantesten Ausflugsziele online buch- und reservierbar gemacht. Während im Vorjahr der Geschäfts- und Seminartourismus zur Gänze weggebrochen ist, hatte man im Sommer 2020 die größte Zahl an inländischen Urlaubern seit Aufzeichnungsbeginn 1992.

Fahrtwind statt Meeresbrise: NÖ glaubt an Rekordsommer

Tourismuslandesrat Jochen Danninger, Kristiane Spiegl – Projektleiterin „Gemeinsam sicher und fair. Ausflüge in Niederösterreich“ und Michael Duscher, Geschäftsführer der Niederösterreich Werbung

Damit aus den Ausflugsgästen in Zukunft auch Nächtigungsgäste werden, setzt die NÖ Werbung vor allem auf den Radtourismus. Erstmals bieten die Destinationen 40 mehrtägige Packages an, bei denen sich das Land auf zwei Rädern erkunden lässt und den Gästen das Gepäck sogar hinterher chauffiert wird. Es gibt bereits 180 radfreundliche Betriebe, die voll auf diese Tourismussparte aufgesprungen sind. Beworben werden 10 Top-Radrouten, drei internationale Fahrradstrecken im EuroVelo-Verbund und über 4.000 Kilometer beschilderte Radrouten. Auch das Mountainbike-Angebot im Wienerwald, auf den Wexl-Trails, oder am Waldviertler Granittrail verzeichnet seit Corona einen regelrechten Boom.

Verhaltensregeln

Auf der neuen Webseite www.ausflug.at werden auch für weniger bekannte Ziele und Geheimtipps abseits der Massenströme die Werbetrommeln gerührt. Weil das gesteigerte Freizeitbedürfnis im vergangenen Sommer auch Konflikte mit Einheimischen, der Jägerschaft oder Grundbesitzern mit sich gebracht hat, propagiert die NÖ Werbung „Outdoor Fair-Play Regeln“. Dazu gehört beispielsweise, Naturschutzgebiete zu respektieren, den Müll bei Ausflügen nicht liegen zu lassen, Hunde an die Leine zu nehmen und Wild- und Weidetiere nicht zu verschrecken.

Ein wesentlicher Punkt um bei den Gästen zu punkten ist für Danninger ein flexibles Buchungsmanagement. Sollten Urlaube aufgrund von Covid-19 nicht stattfinden können, müsse es kostenlose Stornierungen bis zu 74 oder 48 Stunden vor der Anreise geben.

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