Sommertourismus wird auf die Probe gestellt

Sommertourismus wird auf die Probe gestellt
Heimische Ausflugsziele wie die Rax erwarten im Sommer Ansturm. Schon jetzt bereitet man sich darauf vor

Es wird wohl der herausforderndste Sommer in der Geschichte des Ausflugstourismus in Niederösterreich. Weil Corona-bedingt hinter den Auslandsurlauben noch ein riesiges Fragezeichen steht, rechnen Touristiker mit einem noch größeren Ansturm auf die beliebten Ausflugsgebiete als im vergangenen Sommer. Da auch Angst vor den epidemiologischen Gefahren mitspielt, sind bereits jetzt die Vorbereitungen für eine sichere Saison voll angelaufen. Zu tun gibt es genug. Jedes noch so kleine Freibad, Museum, jeder Erlebnispark oder Tiergarten und nicht zuletzt jede Seilbahn sollte – zur optimalen Besucherlenkung – möglichst online buchbar und kontaktlos betretbar sein. Dahinter steckt allerdings noch eine riesige logistische Hürde.

1.600 NÖ-Beherbergungsbetriebe wollen im Sommer eine willkommene Alternative zum Cluburlaub in Griechenland, den Sehenswürdigkeiten in Rom oder einem Strandspaziergang an der Adria bieten. Dass die Nachfrage riesig sein wird, hat der Corona-Sommer 2020 schon deutlich vor Augen geführt. Der August brachte das beste Nächtigungsergebnis bei Inlandsgästen seit Beginn der Aufzeichnungen 1992 (plus 10.900 Nächtigungen).

Sommertourismus wird auf die Probe gestellt

Jochen Danninger (re.) und Michael Duscher (li.) wollen die Ausflugsziele in NÖ möglichst gut vorbereiten

Naturbedürfnis

„Die Zahlen des Corona-Sommers 2020 und auch die Anfragen bei unseren Destinationen zeigen uns, dass die Naturräume, die Berge und die Ausflugsziele in Niederösterreich heuer sehr stark nachgefragt werden. Gerade unsere Gäste aus dem Ballungsraum rund um Wien haben ein großes Bedürfnis nach Naturerlebnissen. Wir rechnen also durchaus mit einem Gästeansturm und bereiten uns darauf entsprechend gewissenhaft vor“, sagt dazu ÖVP-Tourismuslandesrat Jochen Danninger.

Wie erfolgreich eine Tourismussaison in Zeiten von Corona und hohen Infektionszahlen ablaufen kann, hat Niederösterreich den anderen Bundesländern schon im Winter vorgemacht. Konzipiert von der Taskforce „Sicher rausgehen in NÖ“ wurden die Skigebiete nicht nur in Sachen Kapazitätsmanagement, sowie Hygiene- und Sicherheitskonzepte geschult, sondern auch ein flächendeckendes Online-Ticketing fürs Skifahren eingeführt. Bis dato ist kein einziger Corona-Cluster auf Grund des Skibetriebes bekannt. „Damit haben wir eine Vorreiterrolle eingenommen. Auf diese Arbeit bauen wir im heurigen Sommer auf und können viele Präventionskonzepte mit Adaptierungen übernehmen“, erklärt Danninger.

Das Ziel ist es, möglichst viele der über 1.000 Ausflugsziele auf ein Online-Buchungssystem umzustellen. Das garantiere, dass man Überlastung lenkend eingreifen könne und freie Kapazitäten von zu Hause leicht festzustellen sind.

Wie Danninger meint, sei das zentrales Ziel, eine möglichst hohe Dichte an online buchbaren Freizeitbetrieben zu erreichen. Für diese Aufgabe zeichnet sich ab nun die Niederösterreich Werbung verantwortlich. Geschäftsführer Michael Duscher hat mit seinem Team nicht nur die Aufgabe, die Gemeinden und Ausflugsziele digital best möglich vorzubereiten. Er will besonders die noch kleineren, ruhigeren und unentdeckten Plätze des Bundeslandes den Gästen durch bestimmte Werbemaßnahmen schmackhaft machen. „Niederösterreich hat eine große Vielfalt zu bieten. Es gibt viele unentdeckte Orte, Wandertouren und Radwege, die es wert sind, entdeckt zu werden“, so Duscher.

Das hätte auch den Vorteil, dass sich die Massen nicht nur auf die bereits bekannten und entsprechend stark frequentierten Highlights konzentrieren. Besonders die Ausflugsziele in der Nähe Wiens mussten bereits mit Parkplatzsperren und Besucherbeschränkungen auf den ungezügelten Ansturm reagieren.

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