Erste Ausflugsziele limitieren Gästezahl

Die 70 Meter hohen Myrafälle südlich von Wien sind ein eindrucksvolles Naturschauspiel und dementsprechend beliebt bei Ausflüglern
Der Ansturm in der Pandemie war so groß, dass man nun auf Online-Reservierungssysteme setzt

Aus Naturjuwelen wurden Trampelpfade, aus beschaulichen Ausflugsparadiesen ein Tummelplatz der Massen. Die Corona-Pandemie hat den nö. Ausflugszielen einen noch nie da gewesenen Ansturm beschert – mit allen negativen Nebenerscheinungen. Mancherorts waren die Gäste nicht mehr gerne gesehen.

Damit das im heurigen Frühjahr und Sommer nicht wieder so wird, arbeiten die NÖ Werbung und das Land bereits an Maßnahmen. Dabei orientiert man sich am Präventionskonzept der Taskforce „Sicher rausgehen in NÖ“ aus dem Winter. Als eines der meist überlaufenen Ausflugsgebiete ziehen jetzt die Myrafälle in Muggendorf im Bezirk Wiener Neustadt die Notbremse. Um die Zahl der Besucher besser zu steuern, etablieren die Myrafälle ein neues Zutrittssystem. Wer das Naturschauspiel der bis zu 70 Meter hohen Wasserfälle bestaunen will, muss ab sofort ein Online-Ticket reservieren. Das größte Problem ist aber die zu geringe Parkplatz-Kapazität. „Da die Myrafälle nur von Muggendorf aus zugänglich und die Parkplätze limitiert sind, legen wir es Besuchern nahe, öffentlich anzureisen. Von bzw. nach Wien bestehen sehr gute Zugsverbindungen nach Pernitz, von dort fährt regelmäßig ein Bus“, erklärt Bürgermeister Uwe Mitter. So wie den Myrafällen geht es auch anderen Destinationen. „Die Ausflugsziele bereiten sich gerade auf ihr Comeback nach dem Lockdown vor. Hierbei ist die Online-Buchbarkeit wesentlich, um Massenansammlungen zu vermeiden“, sagt Tourismuslandesrat Jochen Danninger (ÖVP).

Erste Ausflugsziele limitieren Gästezahl

Für den Besuch der Myrafälle benötigt man ab sofort ein Online-Ticket. Landesrat Danninger stellte mit Bürgermeistern das System vor

Unbekannte Plätze

Auch Ausflugsziele wie der Lunzer See, das Mendlingtal oder die Ötschergräben waren 2020 Ziele der Massen und trieben Touristikern die Sorgenfalten auf die Stirn. Umso intensiver versuchen die Mostviertler Tourismusmanager um Andreas Purt die Ausflügler auf „Routen zu lenken, die noch weniger bekannt und daher nicht überlaufen sind“. Schon mit der aktuellen Birnbaumblüte wird das System erprobt. Auf www.mostviertel.at werden nicht nur viele verschiedene Rad- und Wandertouren angepriesen, sondern etwa auch extra ausgearbeitete Fotopunkte, von wo die blühenden Region am besten geknipst werden kann.

Erste Ausflugsziele limitieren Gästezahl

Speziell für die Baumblüte im Mostviertel: Fotopunkte für Fotofreaks erstellt

Zu Entzerrung der Besucherströme will man für die Wandersaison zahlreiche „Geheimtipps“ verstärkt publik machen. Als Beispiele nennt Purt Wanderrouten um den Erlaufsee oder im Traisen-Gölsental den Naturlehrpfad bei Annaberg und den Wasserfallsteig bei Lilienfeld. Ein reichhaltiges Repertoire an „unentdeckten Wanderwegen“ bieten die Ybbstaler Alpen. Die Höhensteinrunde bei Lunz, die „Kogler Wasserfälle“ in Göstling oder der Kräutergarten am Königsberg bei Hollenstein gehören dazu. Der Schluchtenweg in Opponitz oder die Schmiedemeile in Ybbsitz sind immer einen Ausflug wert. Und wer den Schatten des mächtigen Ötschers spüren will, begibt sich auf die Sagenwandermeile in Lackenhof.

Auch auf www.wieneralpen.at werden eine Reihe von Ausflugszielen, Wanderungen und Radrouten vorgestellt, wo mit weniger Besucheransturm zu rechnen ist.

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