„Die Topografie lässt sich für mich noch nicht einschätzen. Es wird viel darum gehen, sich seine Kräfte richtig einzuteilen“, sagt Predl. Und er weiß, wovon er spricht; 2014 gewann er als erster Europäer den legendären SaharaMarathon in Algerien, 2020 belegte er dort Platz drei. Und auch in Amerika will er es auf’s Stockerl schaffen.
„Die beste Vorbereitung ist das Laufen bei Hitze“, erzählt Predl. Sobald es hierzulande heiß wird, trainiert er in der prallen Sonne.
Um die Trainingsbedingungen noch zu verschärfen, zieht er dabei auch schon mal einen Autoreifen hinter sich her. „Die Leute in Lassee kennen mich eh schon“, sagt er lachend. Die Grundlage für einen Erfolg wird jedoch im Kopf gelegt: Der 32-Jährige freut sich nicht nur auf die sportliche Herausforderung in Nevada, sondern auch auf das Lauferlebnis.
„So eine Wüste ist einfach beeindruckend: die karge Landschaft, die Canyons, das Panorama. Auch meine Läufe in der Sahara waren besondere Erfahrungen“, schildert Predl.
Dabei war es ein trauriger Anlass, der Predl mit nur 17 Jahren zum Extremsport brachte.
Laufen als Therapie
Er war Passagier in jenem Zug, der 2007 in Glinzendorf in einen Klein-Lkw krachte. Die Schrankenanlage war defekt, ein Mädchen und ein 60-jähriger Mann starben. Predl zögerte nicht und versuchte zu helfen. Im Gedenken an die Todesopfer unternahm er einen sechsstündigen CharityLauf, und noch heute setzt er als semi-professioneller Extremsportler Projekte zugunsten des Kinderhospiz Sterntalerhof um.
In der Wüste Nevadas will Predl, der schon mehrere Weltrekorde verbuchen konnte, die 100 Kilometer in zehn Stunden durchlaufen. „Meine Bestzeit für diese Distanz liegt bisher bei 7:08 Stunden, aber man muss die Rahmenbedingungen mitbedenken“, sagt Predl. Seit Montag ist er in Las Vegas, um sich auf den Wettbewerb vorbereiten zu können. Dabei muss er sich einer harten Konkurrenz von Profisportlern stellen, denn der Ultrasport ist in Amerika sehr populär.
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