Ex-Astronaut Franz Viehböck als Turbo für Luftfahrtbranche in NÖ
Europas ältester und größter Naturflugplatz liegt in Wiener Neustadt. Deshalb wird die Region auch gerne als Wiege der europäischen Luftfahrt bezeichnet. 1909 stieg am Flugfeld die Etrich Taube erstmals in die Lüfte.
Es kommt nicht von ungefähr, dass die Fachhochschule Wiener Neustadt vor Jahren als erste Bildungseinrichtung in Österreich den Studiengang „Aerospace Engineering“ eingeführt hat. Um die Entwicklung des Technologiestandortes in Niederösterreich weiter voranzutreiben, wurde am Freitag eine neue Initiative vorgestellt: Ex-Astronaut Franz Viehböck soll als Vorsitzender einer neuen Plattform für Luft- und Raumfahrt alle Unternehmen und Forschungseinrichtungen Niederösterreichs auf dem Sektor vernetzen.
1.500 Arbeitsplätze in der Branche
Laut Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger (ÖVP) sind mittlerweile 67 Unternehmen im Bundesland in der Luft- und Raumfahrtbranche tätig. Die RUAG Space in Berndorf baut Hitzeschilder für Weltraumteleskope sowie Satelliten und die Fachhochschule hat mit Pegasus bereits einen Satelliten erfolgreich ins All geschickt. Die Liste lässt sich noch lange fortsetzen. „Heute sind neun internationale Branchen-Top-Player am Standort Wiener Neustadt angesiedelt und rund 1.500 Menschen arbeiten hier im Bereich Luft- und Raumfahrt. Es ist also geballte Kompetenz vorhanden und es war daher nur ein logischer Schritt, auch die neue Plattform in Wiener Neustadt anzusiedeln“, sagt Bürgermeister Klaus Schneeberger (ÖVP).
Mit Viehböck hat man einen weltraumerfahrenen Mann für diese Netzwerk-Aufgabe gefunden. „Es ist sensationell, was hier in den vergangenen 30 Jahren schon auf dem Sektor passiert ist. Niederösterreich hat eine Vorreiterrolle“, so der Ex-Raumfahrer und CEO der Berndorf AG.
Eine Studie, die im Vorfeld der Plattform-Gründung durchgeführt wurde, habe ergeben, dass es Unterstützungsbedarf etwa beim Technologie-Transfer zwischen den Bereichen Luftfahrt und Raumfahrt gebe. Außerdem sei das Thema in der Öffentlichkeit viel zu unterrepräsentiert.
Deshalb hat Viehböck eingewilligt, seine Kontakte für die Weiterentwicklung des aufstrebenden Wirtschaftsbereiches in Zukunft spielen zu lassen.
Kommentare