Eiskalter Start der Badesaison in der Ybbs

Badestart im Dienste der Natur: Pro Ybbs-Obmann Gerald Mevec (Mitte) mit zwei verwegenen Mitstreitern
Naturschützer zogen traditionsreiches Dreikönigsschwimmen im Unterlauf der Ybbs trotz Corona-Einschränkungen auch heuer durch.

Abseits der von Spaziergängern frequentierten Uferwege an der Ybbs bei Amstetten ließen Umweltschützer auch heuer eine Tradition am Dreikönigstag nicht fallen. Die Bürgerinitiative „Pro Ybbs“ zog am Mittwoch aufgrund der Corona-Pandemie ihr Dreikönigsschwimmen im kleinsten Kreise in einer entlegenen Bucht des Flusses durch.

200 bis 300 Schaulustige verfolgten in den vergangenen Jahren oft fröstelnd einige Dutzend Verwegene, die im nur wenige Grad warmen Wasser des Ybbsflusses die Badesaison eröffneten. Heuer war das anders. Mit der Aktion wolle man auf den Schutz der Natur und im Speziellen der Lebensader Ybbs hinweisen, erinnert „Pro Ybbs“-Obmann Gerald Mevec an die Grundidee der symbolhaften Aktion.

Ein stilles Plätzchen bei der Haslau–Brücke in der Gemeinde Euratsfeld wurde dieses Mal als Schauplatz für den Sprung ins mehr als erfrischende Nass gewählt. „Wir waren nur zu dritt im Wasser und wollten vermeiden, dass es am Ufer zu Menschenansammlungen kommt“, berichtet Mevec. Die heurige Aktion widmete die Bürgerinitiative den intakten Lebensräumen und ihrer Vielfalt, sowie der Wechselwirkung von Fluss und Landschaft. Den guten Zustand der Natursysteme würden Tiere, wie der Huchen oder die Anzahl der Vögel am Ybbsufer anzeigen. Mevec: „Es ist wichtig, dass wir wieder mehr Vögel, Fische oder Bienen in den Landschaften sehen“.

Ybbs-Kraftwerk

Das Dreikönigsschwimmen wurde als Protestaktion gegen eine geplante Kraftwerkskette am Unterlauf der Ybbs gegründet. Die geplante EVN-Staustufe „Hohe Brücke“ bei Ferschnitz (Bezirk Amstetten) befindet sich seit Jahren in einem Prüfprozess und wurde von der EU-Kommission bereits einmal mit Kritik bedacht.  
 

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