Mehr als zwei Wochen lang hatte der Großbrand in einem Waldstück der Stadt Wien bei Hirschwang an der Rax (NÖ) vor einem Jahr die Einsatzkräfte in Atem gehalten. Um ein ähnliches Inferno künftig zu verhindern, arbeitet die Forstverwaltung seither nicht nur an der Wiederaufforstung des Gebietes, sondern auch an Präventionsmaßnahmen.
Man sei dabei, den kahlen Boden zu stabilisieren, damit nicht Wind und Regen die zarte Erdschicht erodieren und die Filter- und Speicherwirkung für das Trinkwasser verloren gehe, berichtet Peter Lepkowicz, Leiter der Forstverwaltung der Stadt. Tote oder absterbende Bäume an den Steilhängen seien dazu geschlägert worden. Sie dienen als Barrieren. „Unmittelbar darauf wurden Gräser gesät, Sträucher und Bäume gepflanzt“, so Lepkowicz. Aufgrund des unzugänglichen Gebietes übrigens mithilfe eines speziell ausgebildeten Pferdes.
Wissenschaftlich begleitet wird die Aufarbeitung der Folgen des Brandes unter anderem von der Universität für Bodenkultur, der Technischen Universität und dem Bundesforschungs- und Ausbildungszentrum für Wald. Die Forstverwaltung hat sich mit Feuerwehren und Polizei das Ziel gesetzt, Lagerfeuer im Wald schneller aufzufinden. Denn nicht nur im konkreten Fall ging der Brand wohl von einer offenen Feuerstelle aus. Lagerfeuer, Zigaretten und andere Zündquellen sind für 85 Prozent aller Waldbrände in Österreich verantwortlich.
GPS-Daten für die Polizei
Unterstützung erhält man dabei aus der Luft. Von eigens angeschafften Drohnen mit Wärmebildkamera. „Typischerweise sind diese Feuer nicht groß, zeichnen sich aber durch sehr hohe Temperaturen aus“, weiß Lepkowicz. Wird eines entdeckt, alarmiert die Forstaufsicht sofort Polizei und Feuerwehr und gibt die zugehörigen GPS-Daten weiter.
Denn die Gefahr ist wegen geringen Niederschlags so groß wie 2021. Die Wetterstation in Gloggnitz zeichnete heuer 492 Millimeter Niederschlag auf – ein Viertel weniger als im langjährigen Mittel.
Kommentare