Zwillinge: Der eine ist SPÖ-, der andere ÖVP-Kandidat

Rainer und Jörg Spenger: Parteipolitisches Kräftemessen der Zwillingsbrüder im Kaffeehaus in Wiener Neustadt.
Familiäres Farbenspiel. Die Brüder Rainer und Jörg Spenger haben die meisten ihrer Wege gemeinsam bestritten. Nur politisch agieren die Zwillinge getrennt.

Als am 26. Jänner Bundeskanzler Sebastian Kurz in Wiener Neustadt persönlich ÖVP-Parteifreund Bürgermeister Klaus Schneeberger zu seinem Wahlerfolg gratulierte, stand er auf der Bühne daneben und applaudierte freudestrahlend. Gerade hatte die ÖVP erstmals seit 1945 in der ehemaligen Industriestadt die Mehrheit erobert. Und der 49-jährige Jörg Spenger war einer der türkisen Kandidaten gewesen. Für den Einzug in den Gemeinderat reichten seine Vorzugsstimmen zwar nicht, der Triumph wurde dennoch ausgekostet.

Wenige Tage später erschien sein Zwillingsbruder Rainer Spenger auf der politische Bühne in Wiener Neustadt. Allerdings bei der SPÖ. Nach dem Wahldesaster übernahm er völlig überraschend sowohl die Parteiführung als auch die Funktion des Vizebürgermeisters, die der SPÖ trotz der Niederlage zusteht. Er sitzt jetzt im Stadtsenat und im Gemeinderat. Und wird von nun an in der mittlerweile 50.000-Einwohner-Stadt seinem Bruder öfters als bisher bei parteipolitischen Konfrontationen über den Weg laufen.

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