Die „Schatzhüter“ von der „Sonneninsel“

Der Ebreichsdorfer Stadtchef Kocevar, ÖBB-Direktor Bauer, Nationalrätin Carmen Jeitler-Cincelli und  Bundesdenkmalamt-Präsident Bazil bewundern den Schatz (li.), der auf der Bahntrasse entdeckt wurde
Bei Bauarbeiten für die Pottendorfer Linie wurde eine Siedlung aus der Bronzezeit gefunden.

Ziemlich genau dort, wo der neue Bahnhof Ebreichsdorf (Bezirk Baden) als Herzstück der Pottendorfer Bahnlinie entsteht, gab es schon früher, vor 3.000 Jahren, einen wichtigen Verkehrsknotenpunkt. „Der Kreis schließt sich“, sagt Franz Bauer, Vorstandsdirektor ÖBB-Infrastruktur AG, wenn er über die „Vorgänger“ spricht, die von hier aus europaweit verbunden gewesen sein dürften und der Nachwelt nicht nur einen Goldschatz, sondern auch viele Fragen hinterlassen haben.

Der „Goldschatz von Ebreichsdorf“, der bei archäologischen Grabungen im Zuge des Ausbaus der Pottendorfer Linie entdeckt und diese Woche präsentiert wurde, ist ein „spektakulärer, einmaliger Fund von europaweiter Bedeutung“, betont Christoph Bazil, Präsident des Bundesdenkmalamts. Da ist einmal der „Schatz“ selbst: eine reich verzierte Goldschale, Goldspiralen und Reste eines golddurchwirkten Tuches. Derartiges wurde in Österreich noch nie gefunden. Doch was kann der Fund außer der Faszination, die Gold auf Menschen damals und heute ausübt noch sagen?

„Die goldene Schale ist ein Kultobjekt“, sagt Grabungsleiter Michal Sip, der vom „Fund seines Lebens“ und einem „archäologischen Eldorado“ spricht. Und er geht noch soweit: „Das war hier nicht nur ein Dorf, das war auch ein Kultplatz.“

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