Die Krux mit den E-Scootern in Wiener Neustadt

Die Krux mit den E-Scootern in Wiener Neustadt
Nach dem 6-monatigen Probebetrieb des Verleihsystems will die Stadt nachschärfen. Zu hohe Geschwindigkeit bei Fahrern mit privaten Rollern ein Problem

Ein KURIER-Bericht über die heuer besonders hohe Zahl der Unfälle mit E-Rollern lässt die Politik über eine Verschärfung der Regeln nachdenken – auch in Wiener Neustadt, wo seit heuer ein Verleihsystem getestet wird. Die Wiener Verkehrsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) will Änderungen in der Straßenverkehrsordnung erwirken. In erster Linie geht es um Verhaltensvorschriften für E-Scooter-Fahrer. Derzeit gelten für sie die gleichen Regeln wie für Radfahrer.

So wie in Wien hat der internationale Elektro-Scooter-Anbieter „Bird“ im heurigen Frühjahr auch in Wiener Neustadt mit dem Verleih von zunächst 100 Rollern begonnen. Demnächst endet die halbjährige Testphase. Die Bilanz fällt durchwachsen aus.

Die Krux mit den E-Scootern in Wiener Neustadt

Stadtrat Franz Dinhobl unterstützt strengere Regeln. In der Stadt wird Geschwindigkeit gemessen

Thema im Verkehrsbeirat

Wie Wiener Neustadts Verkehrsstadtrat Franz Dinhobl (ÖVP) erklärt, wird im nächsten Verkehrsbeirat ein detaillierter Bericht über das Verleihsystem diskutiert. Derzeit sei das größte Problem, dass die E-Scooter an jedem x-beliebigen Platz in der Stadt wieder abgestellt werden können. „Leider werden sie oft sehr verkehrsbehindernd zurückgelassen“, sagt Dinhobl. Die Roller werden einfach unachtsam am Gehsteig liegen gelassen, auf der Straße abgestellt oder in den Fußgängerzonen an die Fassaden von Geschäftslokalen gelehnt. Dieses Thema will man unbedingt in den Griff bekommen.

Der Basispreis pro Fahrt mit einem der Leihroller beträgt einen Euro plus 0,15 Euro pro Minute. Für 30 Minuten zahlt man daher 5,50 Euro. Für Dauerkunden gibt es Sondertarife. Innerstädtisch in den Fußgängerzonen und Parks wird die Geschwindigkeit der Leihscooter via GPS automatisch auf 8 km/h gedrosselt. Dies sei für ein friedvolles Miteinander vor allem in den Fußgängerzonen ein wesentlicher Punkt. Dafür ist die Geschwindigkeit, mit der Fahrer mit privaten Rollern unterwegs sind, meistens viel höher. „Das sorgt leider für viel Konfliktpotenzial“, erklärt Dinhobl.

Die Krux mit den E-Scootern in Wiener Neustadt

Radaranlagen

Die Stadt hat deshalb bereits temporär Radaranlagen für Scooter und Räder in der Innenstadt im Einsatz. Die Geräte dienen vor allem zur Bewusstseinsbildung. Dinhobl plädiert aber ähnlich wie Sima in Wien für strengere Regeln.

Auch der Verkehrsstadtrat ist für eine Herabsetzung des Tempolimits für Elektroroller. Derzeit sind 25 km/h erlaubt. „Das ist viel zu schnell, eine Reduktion wäre sinnvoll“, sagt Dinhobl. Auch eine generelle Helmpflicht (momentan gibt es diese nur für Kinder unter 12 Jahren) und ein Mindestalter für das Lenken der E-Scooter ist für ihn vorstellbar.

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