Die Geheimnisse des Schneebocks
Wie einst gehaltvolles Fastenbier zur Klosterkultur gehörte, ist das Bockbier heute in der kalten Jahreszeit ein Markenzeichen jeder Brauerei. Für Peter Bruckner, den Chef und Braumeister der Erzbräu-Brauerei am Grubberg bei Gaming sind seine beiden Bio-Starkbiere „Schneebock“ und „Winterbock“ unverzichtbare Elemente in Sortiment mit zwölf Bieren.
„Reichlich Gerstenmalz macht das Bier natürlich stärker und die längere Lagerung gehaltvoller“, erzählt der Bierbrauer seine Prinzipien bei der Bockbierproduktion. Der helle „Schneebock“ mit neun und der dunkle „Winterbock“ mit knapp über sieben Prozent Alkohol seien zu kräftigem Winteressen zu empfehlen, so der Craftbier-Spezialist. Mit seinem Team hat er die Corona-Zeit auch zur emsigen Produktentwicklung genutzt. So schwärmt er jetzt von einem schon auf Gärung liegenden Dinkelweizen-Bock. Der soll im nächsten Sommer, wenn hoffentlich das Joch der Pandemie nicht mehr zu sehr drückt, die Gaumen erfreuen. Bockbiere seien nicht zuletzt wegen des höheren Alkoholgehalts
ein Nischenprodukt, sagt Bruckner. Wenn auch heuer durch Corona eingebremst, hätten aber immer mehr Wirte Interesse an einem breiteren Bierangebot.
Neue Produkte
Das Corona-Jahr wird in den Annalen der Grubberg-Brauerei nicht nur negative Spuren hinterlassen. Freiräume nutzte man zur Produktentwicklung. So wurde die Palette mit den „Ötscher Spirits“, das sind Gin, Rum oder Wodka, aber auch feinen Likören aufgestockt. Auf der anderen Seite standen alkoholfreie Durstlöscher im Blickpunkt. „Cola ohne Koffein, sowie ein Quitten- und ein Dirndl-Kracherl haben wir nun ebenfalls in der Liste“, sagt Bruckner.
Mit dem „Bergquell“ und dem „Schwarzer Graf“ wird das Erzbräu längst fix an den Schanken vieler Eisenstraßenwirte gezapft. Wie alle anderen Brauereien trafen deshalb auch Bruckner die beiden Lockdown-Phasen empfindlich. Doch mitten in der Ausflugsregion am Ötscher gelegen, hatte Bruckner’s Bierwelt am Grubberg auch Glück. Viele Ausflügler blieben stehen und deckten sich mit flüssigen Andenken ein. Und auch über den Online-Versand konnte die Brauerei Kunden aus ganz Österreich bis nach Deutschland gut beliefern.
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