Der konstruierte Heilige

Der konstruierte Heilige
Am 15. November wird Leopold III. gedacht, aber was weiß man über die historische Gestalt und wie heilig war der Heilige wirklich?

Spätestens wenn man sich in der Früh im Zug wundert, wo die ganzen Schüler stecken oder man vor dem verschlossenen Gemeindeamt steht, sollte klar sein: Es ist der 15. November. Zeit, dem Heiligen Leopold an seinem Feiertag ausführlich zu gedenken, bleibt aber nur Schülern, Beamten und vielen Bankangestellten, denn die haben frei. Und das auch nur in Niederösterreich – in Wien sind immerhin die Schulen geschlossen. Obwohl Leopold eigentlich seit 1663 Landespatron von ganz Österreich ist. Was aber steckt hinter dem Menschen Leopold, wie heilig war der Heilige?

„Über seine Person weiß man sehr wenig“, sagt Martin Haltrich, Historiker und Bibliothekar des Stiftes Klosterneuburg. „Aber gerade weil man so wenig weiß, war er eine tolle Projektionsfläche.“ Klar ist: Der 1073 geborene Markgraf trieb die Entwicklung von Ostarrichi gehörig voran, nicht zuletzt durch einige Klostergründungen (Klosterneuburg, Heiligenkreuz). Und machte die Babenberger „salonfähig“.

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