Das Christkind soll daheim bestellen

Geschenke unterm Christbaum sollen bei blaugelben Händlern gekauft werden
Land NÖ will mit regionaler „Weihnachtsplattform“ heimische Händler gegen internationale Online-Händler stärken

„Umsätze im internationalen Online-Handel, die ins Ausland fließen, sichern weder Arbeitsplätze noch Wertschöpfung im Land.“

Mit einem lauten Appell und einem Schulterschluss aller maßgeblichen Kräfte wolle man gerade im bevorstehenden Weihnachtsgeschäft der Übermacht des internationalen Online-Handels die Stirn bieten, kündigte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner an. In einer konzertierten Aktion greifen das das Land und die NÖ Wirtschaftskammer stationären Händlern mit der neuen Plattform www.weihnachten-aus-noe.at im Kampf um ein größeres Stück am Online-Kuchen unter die Arme. Die Corona-Krise und die global agierenden Handelsplattformen würden der heimischen Wirtschaft massiv schaden, es gehe um die Existenz der Betriebe und das Wohl der Familien in NÖ, sagte Mikl-Leitner. Die Hälfte des Online-Umsatzes fließe ohne Nutzen für den heimischen Wirtschaftsstandort ins Ausland ab, Fakt sei aber auch, dass der digitale Handel stärker wachse als der stationäre, erklärte sie weiters.

Das Christkind soll daheim bestellen

Konzertierte Aktion für den heimischen Onlinehandel: v.l. Helmut Miernicki (ecoplus), NÖWK-Präsident Wolfgang Ecker, LH Johanna Mikl-Leitner, LR Jochen Danninger

Alle Branchen und Regionen sollen im neuen „Weihnachtsportal“ zu finden sein. Dessen Nutzung biete in Kombination mit den stationären Händlern klare Vorteile. „Sie verfügen über eine perfekte Kombination von stationärer und Online- Infrastruktur, sie sind Weltmeister in der Beratung und sie bieten exzellentes Service“, listete die Mikl-Leitner auf.

Schon während des ersten Corona-Lockdowns wurde in NÖ über die Agentur ecoplus das Portal „NÖ nah versorgt“ installiert. 1.400 Händler verzeichneten dort bisher 100.000 User, die sich informierten und bestellten. Sie werden nun automatisch ins neue Online-Weihnachtsportfolio übertragen.

Förderprogramm

Damit auch tatsächlich möglichst viele Geschenke unter den Christbäumen der Niederösterreicher aus den heimischen Shops stammen, habe das Land NÖ für Digital-Projekte für heuer und 2021 einen 20 Millionen Euro schweren Fördertopf bereitgestellt, so Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger (ÖVP). Über die Fördereinrichtung „Digi4Wirtschaft“ seien bereits 347 Projekte mit einem Investitionsvolumen von 16 Millionen Euro und 238 neuen Jobs unterstützt worden, so der Landesrat. Die bislang für Klein- und Mittelbetriebe vorgesehene Förderschiene wurde nun auch für Betriebe über 250 Mitarbeiter geöffnet. WK-Präsident Wolfgang Ecker begrüßte diese Adaptierung. Wie die ecoplus wird die WK die Online-Kampagne mit einem Beratungsprogramm für E-Commerce und E-Marketing begleiten. Ecker glaubt, dass sich 20 bis 30 Prozent der NÖ Handelsbetriebe an www.weihnachten-aus-noe.at beteiligen werden.

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